Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Schmissige Weisen, trendige Töne und lustige Szenen
Bürgerball der Närrischen Gaisbeurer bietet drei Stunden beste Unterhaltung – Orden gehen an Christina Kremser und Gabi Sonnenmoser
REUTE-GAISBEUREN - Für die Freunde des Bürgerballs der Närrischen Gaisbeurer steht der Termin bereits schon früh dick im Terminkalender. Jedes Jahr am Samstag des Hochfasnetswochenendes ist es um 19.45 Uhr Tradition, dass die Närrischen Gaisbeurer zu ihrem Bürgerball einladen. Diesmal gab es ein erneutes Jubiläum: Nachdem im Vorjahr 50-jähriges Bestehen gefeiert wurde, fand der Bürgerball in diesem Jahr zum 25. Mal im Gasthaus „Sternen“in Reute statt.
Bereits zur Saalöffnung waren viele Besucher gekommen, um einen der begehrten Plätze zu ergattern. Eröffnet wurde der Ball vor ausverkauftem Haus von Narrenkanzler Achim Marth. Sein Willkommen galt besonders auch den Ehrengästen, Bürgermeister Weinschenk mit Gattin, Achim Strobel mit Gattin sowie Florian Kramer von der Raiffeisenbank Reute-Gaisbeuren. Nicht unerwähnt blieben Angelika Brauchle als Vorgängerin von Achim Marth und sein Vorvorgänger Hans Marth mit Gattin. Völlig überrascht wurde Hermann Hörmann, als man ihn auf die Bühne bat. Er wurde für 25 Jahre Bürgerball in seinem Haus besonders geehrt.
Spaßige Darbietungen
Mit schmissigen Weisen eröffnete der Musikverein Reute-Gaisbeuren das dreistündige Programm im Sternensaal. Das Männerballett zeigte wieder einmal seine Talente und Ideen. Unter der Choreografie von Gabi Sonnenmoser boten Marc Rademacher, Sven Ziegler, Robert Maucher, Yann Zimmermann, Manfred Obermayer, Tobias DeMarco und Felix Haushahn eine wunderbare Vorstellung. Debütant Felix Haushahn hat sich bestens in die Truppe integriert und zeigte sichtlich Spaß.
Achims Büttel – derzeit von Achim II. – Hubert Gärtner und Karl Schmidberger boten eine bravouröse Vorstellung mit den Verfehlungen mancher Personen aus dem vergangenen Jahr. Besonderes Lob galt Matthias Ziegler, der ein neues Bühnenbild gestaltet hatte. Ein Dank ging auch an Hildegard und Franz Maucher für den diesjährigen Narrenbaum samt Raspeln.
Beim Dreigenerationenausflug ist auch kein Auge trocken geblieben. Es spielten Alexandra Schupp als Mutter, die seit 20 Jahren kein Auto mehr bewegt hat, Tochter Angelika Marth, die sich etwas Besseres als einen Ausflug hätte vorstellen können, sowie Enkeltochter Yvonne Ponnert, die lieber chillt, als mit den zwei Damen den Tag zu verbringen. Nachdem das Auto gepackt war und alle endlich im Auto verstaut waren, sah man der jüngeren Generation an, wie kompliziert es ist, wenn Oma nach 20 Jahren wieder mal am Steuer sitzt. Die Schlaglöcher, die direkt genommen wurden, das Gewitter am helllichten Tag, das der Blitzer von Gaisbeuren war, und die Orientierungslosigkeit brachten die beiden schier an den Rand der Verzweiflung.
Gemäß dem Motto „Ba-Ba-Banküberfall“gaben Otmar Schwarz und Hubert Gärtner alias Minni und Hubert als zwei arme Schlucker ihr musikalisches Talent zum Besten. Sie träumen vom großen Geld und ziehen schließlich einen Banküberfall in Erwägung – den Bankchefs Charly Gut und Lothar Hanser sollte natürlich nichts passieren. Zur Auflockerung traten die Durlesbachschalmeien mit trendigen Liedern auf die Bühne und durften diese erst nach großem Applaus wieder verlassen.
Die Zahnfee Flo alias Florian Gantner nahm nicht nur das Ortsgeschehen, sondern auch die politische Lage der Welt wieder gut ins Visier. Das Geschwisterpaar Achim und Johannes Marth klagten Beziehungsprobleme nach der Melodie von „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“. Im zweiten Teil von Achims Büttel wurde auch Narrenkanzler Achim Marth nicht verschont, der sich seiner Verfehlung zwecks Verunreinigung des Mühlbache verantworten musste.
Leuchtende Tänzerinnen
Die Tanzmädels mit Christina Kremser zeigten eine hervorragende Vorstellung. Nachdem es dunkel war, traten Elisa Huber, Simone Rademacher, Vanessa Schumacher, Judith Lachmann, Manuela Kremser, Liane Ruopp, Romina Klein, Sabrina Zwerger, Sarah Ziegler und Christina Kremser schwarz gekleidet nur mit Leuchtstäben auf die Bühne, wo sie eine beeindruckende Vorstellung boten.
Den Abschluss des Abends bildete traditionsgemäß die Prinzengruppe aus Bad Waldsee. Auch hier gibt es immer wieder die eine oder andere Verfehlung, die an diesem Abend bekannt wurde. Dieses Jahr durfte sich Ortschafts- und Gemeinderat Karl Schmidberger freuen, ein Teil des Programms zu sein. Den Orden der Prinzengarde durften Christina Kremser für ihre Arbeit mit der Mädelsballettgruppe und Gabi Sonnenmoser mit der Männerballettgruppe der vergangenen zehn Jahre entgegennehmen. Beschwingt tanzten die beiden mit der Prinzengruppe auf der Bühne.