Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Die Narren toben durch die Straßen
101 Gruppen ziehen beim Rosenmontagsumzug in Bad Wurzach durch die Innenstadt
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BAD WURZACH - Tausende Narren sind am Rosenmontag beim Bad Wurzacher Narrensprung dabei gewesen. Vor ungezählten Zuschauern zogen sie fast drei Stunden lang durch die Straßen, bauten Pyramiden und Hexenlifte und trieben ihren Schabernack.
Ein Wechselbad der Gefühle bescherte das Wetter den gastgebenden Riedmeckelern. Der strahlende Sonnenschein wurde kurz vor Umzugsbeginn von Schneetreiben abgelöst. Doch dann zeigte sich fast pünktlich die Sonne wieder. Nur wenige Minuten stellte sich während des Sprungs nochmals Schneegestöber ein.
So konnten fast alle Narren bei idealen Bedingungen durch die Innenstadt springen. 101 Narrenzünfte und Musikgruppen waren dabei. Traditionell angeführt wurden sie von den Gastgebern.
Schoafböck, Brühlhund, Himmlische Teufel, Esch-Dämonen, Schloßgoischd’r, Keiler, jede Menge Hexen natürlich und noch viele mehr waren zu sehen. Auch die Prinzenpaare aus Leutkirch, Aitrach und Memmingen gaben sich die Ehre.
Pyramiden und Hexenlifte wurden gebaut, Bonbons zuhauf unters Volk geworfen. Der eine oder andere Schaulustige „freute“sich über Konfetti nicht nur im Haar (vor allem die Memminger Bachhexen waren da sehr spendierfreudig). Auch den Wurzacher Zunftmeister Markus Birk erwischte es, er landete sogar im Konfettibottich der Krettamacher aus Dettingen.
Am Morgen hatten die Narren mit dem traditionellen Zunftmeisterempfang in der Festhalle den Rosenmontag eingeläutet. Zunftmeister Markus Birk begrüßte die vielen Gäste aus Nah und Fern. Jede Gruppe wurde auf die Bühne gerufen, wo es dann jede Menge Gedichte, Lieder und von der Garde aus Unterschwarzach sogar einen Tanz gab.
Hans-Jörg Schick gab ebenfalls ein Lied zum Besten. Darin fragte er sich zunächst, was aus dem künftigen AltBürgermeister wird – um sich dann selbst als dessen Nachfolger ins Spiel zu bringen: „Es gibt da ein Genie, und des bin i.“Aber ihm „reicht’s, wenn i weiß, dass i kennt, wenn i wollt. Aber i will net.“
Scheck fürs DRK
Die gastgebende Narrenzunft der Riedmeckeler übergab außerdem einen 250-Euro-Scheck ans DRK für dessen Aktion „Licht für die Alten“.
Das Ende des bunten Narrentreibens in der Stadt war mit dem Umzugsende noch lange nicht aus. Stunden des Feierns im Festzelt an der Riedsporthalle, in der Festhalle und in den Gaststätten waren da noch angesagt.
Das Wehklagen wird schon bald folgen: Am Fasnetsdienstag wird um 19.30 Uhr am Stadtbrunnen in Bad Wurzach die Hexe verbrannt.
Mehr Bilder vom Rosenmontagsumzug und vom Zunftmeisterempfang gibt’s online unter schwaebische.de/bw-Rosen18 schwaebische.de/bw-zunft18