Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Fasnetsbilanz: „Es gab keine größeren Zwischenfälle“
Etwas weniger Besucher im Vergleich zum Vorjahr – Wetter und Landschaftstreffen könnten Gründe dafür sein
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BAD WALDSEE - Sonnenschein, gut gelaunte Mäschkerle und kaum Polizeieinsätze: Die diesjährige Bilanz der Hauptfasnet fällt in Bad Waldsee positiv aus. Obwohl im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger Besucher in der Innenstadt waren.
Die Polizei zeigt sich mit den vergangenen Fasnetstagen zufrieden. „In der Hauptfasnet, also vom Narrenrechtabholen bis zum Fasnetsvergraben, gab es keine größeren Zwischenfälle“, erklärt Bad Waldsees Polizeipostenleiter Bernd Berger. Es habe nicht eine Körperverletzung in Zusammenhang mit der Fasnet gegeben. Drei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz verzeichneten die Beamten: Zwei Jugendliche und ein junger Erwachsener wurden mit Drogen erwischt.
Auch in diesem Jahr blieben Pöbeleien gegen Polizisten nicht aus. Dreimal wurden die Beleidigungen gegen die Beamten zur Anzeige gebracht. Außerdem wehrten sich zwei Festgenommene und leisteten Widerstand. Wie die SZ berichtete, attackierte ein 28-Jähriger die Polizisten am Gumpigen Donnerstag mit einem versuchten Kopfstoß. Die üblen Beschimpfungen und die renitenten Fälle hängen zumeist mit zu viel Spirituosengenuss zusammen, wie Bernd Berger aus Erfahrung weiß: „Da spielt der Alkoholkonsum sicher eine Rolle.“
Die wenigen Straftaten führt Berger unter anderem auf die hohe Polizeipräsenz in der Innenstadt zurück. Außerdem sei die Zusammenarbeit mit den Narrenzünften – aus Bad Waldsee, den Ortschaften und Bergatreute – sowie den Gaststättenbetreibern reibungslos verlaufen. Dem örtlichen Polizeichef und seinem Team fiel lediglich eine Veränderung auf: „Am Donnerstag und am Montag waren augenscheinlich weniger Besucher auf der Straße.“Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Die Vermutung liegt gleichwohl nahe, dass das sehr gut besuchte Landschaftstreffen seinen Teil dazu beigetragen haben könnte.
Zunftmeister Franz Mosch sieht die vergleichsweise geringeren Besucherzahlen dem Wetter geschuldet. Speziell am Fasnetsmontag war eine Stunde vor Umzugsbeginn kein Sonnenschein, sondern Schneefall in Sicht. „Das hat vielleicht den einen oder anderen abgehalten, in die Stadt zu kommen“, meint Mosch, der sich außerdem das Landschaftstreffen als Grund für die paar weniger Gäste vorstellen kann. „Aber ansonsten sind wir sehr zufrieden. Es ist alles sehr gut gelaufen“, so das Resümee des Zunftmeisters.
Auch im Waldseer Krankenhaus blieb es ruhig. Am Fasnetsmontag verzeichnete Chefarzt Thomas Sapper 31 ambulante Notfälle. „Das sind im Vergleich zu einem normalen Werktag zehn Prozent mehr als üblich. Es war also ganz normal.“Der 19-Jährige, der am Montagabend mit Verdacht auf eine Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gebracht wurde, konnte am Dienstagmorgen entlassen werden – zuvor sprach der Chefarzt dem Patienten noch eindringlich ins Gewissen.
„Am Donnerstag und am Montag waren augenscheinlich weniger Besucher auf der Straße.“ Polizeichef Bernd Berger