Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Herdrich ist neuer Vize-Kommandant
Hauptversammlung der Bad Wurzacher Stadt-Feuerwehr – Mehr Einsätze als 2017
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BAD WURZACH (sl) - Jürgen Herdrich ist neuer stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wurzach, Abteilung Stadt. Er löst Jochen Neubauer ab, der bei der Hauptversammlung am Donnerstagabend nicht mehr kandidierte.
Durch den erst kurz vor dem Wahlgang von ihm bekanntgegebenen Rückzug Neubauers stand für den Posten nur noch Herdrich zur Verfügung. Er wurde mit absoluter Mehrheit der 55 Stimmberechtigten für fünf Jahre gewählt. Erstmals wurde die Wahl geheim und schriftlich durchgeführt. Dazu wurden zwei Wahlkabinen und eine Urne aufgestellt.
Einstimmig wurde Alexander Gebauer als Kassierer wiedergewählt. Er hält sich derzeit in den USA auf, hatte aber schriftlich seine Kandidatur erklärt. Sein Amt übt derzeit kommissarisch Bernhard Schad aus.
Abteilungskommandant Rolf Butscher blickte in seinem Jahresbericht auf eine Vielzahl von Einsätze im vergangenen Jahr zurück. 103 sind es gewesen, nach 90 im Vorjahr und gar nur 74 2016. Unter anderem listete der Kommandant 32 Hilfeleistungen wie Türöffnungen und Freiräumen von Straßen (Biber hatten Bäume „gefällt“), zwölf Einsätze wegen Ölspuren auf der Fahrbahn, acht Fehlalarme, 13 Sturmeinsätze und sieben Sicherheitswachdienste (vor allem zur Fasnet) auf. Außerdem gab es zwei Gefahrguteinsätze im Hallenbad und in Zwings sowie 19 Einsätze wegen Bränden. Der schwerwiegendste Brand sei der eines Wohnhauses in Unterschwarzach gewesen, so Butscher.
23 Probenabende
Um fit für all diese Einsätze zu sein, waren die Kameraden ebenfalls sehr aktiv. Es gab 23 Probenabende (mit einer 91-prozentigen Beteiligung), dazu Sonderproben Gefahrgut, Lehrgänge und Fortbildungen, Begehungen und Probealarmierungen.
Die Zahl an Aktiven ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Durch einen Zugang und vier Abgänge (je zwei aus Alters- und Berufsgründen) hat die Wurzacher Wehr nun 67 Aktive.
Schriftführer Rainer Herdrich berichtete unter anderem davon, dass die Wehr bei einem Wettbewerb der Bürgerstiftung Ravensburg so gut abgeschnitten hat, dass sie einen 300Euro-Scheck erhielt. Bei der Orientierungsfahrt in Grünkraut belegten die Wurzacher den ersten Platz.
„Positiv und voller Stolz blicken wir auf unser Jubiläumsjahr zurück“, sagt Jugendwart Pascal Schmehl. Die Jugendfeuerwehr wuchs im 35. Jahr ihres Bestehens von 44 auf 46 Mitglieder. Es gab 13 Zugänge und nur drei Austritte. Stolz macht Schmehl und sein Betreuerteam, dass acht Jugendliche in die aktive Wehren der Großgemeinde wechselten. „Das ist sehr beachtlich und muss uns erst einmal einer nachmachen“, lobte Butscher.
In 20 Probenabenden hätten die Jugendlichen ihres Wissensdurst gestillt, so Schmehl. Dazu kamen weitere 18 Termine wie Schauübungen und ein Einsatz beim Heilig-Blutfest.
Beim Blutfest mitgeholfen hat auch die Abteilung 65+, berichtete Axel Mohr. Die Abteilung hat neun Mitglieder. Bernhard Schad gab den positiven Kassenbericht ab und lobte die Kameraden für ihren Einsatz zum Beispiel bei Stadtfest und Einweihung Maria Rosengarten, der viel Geld in die Kasse spülte. „Es ist super, wie Ihr alle mitgeschafft habt.“Die Kassenprüfer Martin Walter und Jens Räth beantragten die Entlastung, die einstimmig gewährt wurde.
In seinem kurzen Grußwort dankte stellvertretender Bürgermeister Klaus Schütt den Kameraden herzlich, „dass Ihr euch für die Bürger in solchem Maß einsetzt“.
Großveranstaltung geplant
Am 9. März steht die Hauptversammlung der Wurzacher Gesamtwehr in Haidgau an. Am 30. Juni sind die Bad Wurzacher Ausrichter der kreisweiten Veranstaltung der Leistungsabzeichen und der Leistungsspange für die Jugend. Dafür wird ein Organisationsteam unter Leitung von Bernhard Schad gebildet.
Am 20. Oktober will die Feuerwehr außerdem nach längerer Pause wieder ein Oktoberfest ausrichten.