Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Junge Talente überzeugen
Gesangsklasse der Jugendmusikschule Bad Waldsee zeigt Niveau
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BAD WALDSEE - Seit Wochen wurde in der Jugendmusikschule Bad Waldsee auf diesen Freitagabend hin eifrig geprobt. „Es hat sich gelohnt, wir können Ihnen wiederum ein musikalisches Highlight bieten“, so Elena Becker zu Beginn des Winterkonzerts ihrer Gesangsklasse.
Seit 19 Jahren als Lehrerin für Klavier und Gesang in der Gesangsausbildung der Jugendmusikschule sehr erfolgreich tätig, begleitete sie das Zwei-Stunden-Konzert „Klassik trifft Pop“einfühlsam am Keyboard. Gleichzeitig moderierte die Musikpädagogin charmant und treffsicher, dabei gab sie so manche Anekdote über ihre Schützlinge zum Besten. Nur schade, dass wegen einer Erkältung Lotta Hüttich, Ida Wiest, Jule Unger und Benedikt Rundel nicht dabei sein konnten.
Mit Ehrgeiz, großer Freude und geschulter Stimme, aber teilweise mit verständlichem Herzklopfen, betraten zwölf Jugendliche und junge Erwachsene die Bühne, „Bretter, die die Welt bedeuten“. Als Debütantin eröffnete Emily Koop mit „Wenn sich zwei Herzen scheiden“(Mendelssohn-Bartholdy) sehr selbstsicher das Konzert. Ihr zweiter Titel lautete „Fly me to the moon“. Ebenfalls erst seit Oktober des neuen Schuljahres ist Magdalena Bohner Schülerin in der Gesangsklasse. Sie überzeugte mit „De lira dubiosa“ (Vaccai) und aus Les Miserables „Castle on a cloud“.
Bis ein Tag davor noch mit Grippe im Bett, aber zum großen Bühnenauftritt wieder fit bezauberte Zanele Sickinger mit „O cessate“(A. Scarlatti) und „First day of my life“(Melanie C) die sehr aufmerksamen Besucher. Mit viel Emotion in ihrer Stimme glänzte Mara Schmidinger mit „Dolente Immagine“(Bellini) und von Pink „I don’t believe you“. Tränchen in den Augen und die Worte „Eine große Bereicherung unserer Musikklasse“gab es von Elena Becker an Lilli Mall für „Ave Maria“(Bach/ Counod) sowie „On my own“(Les Miserables). Trotz anstehendem Abitur betrat Anika Held die Bühne. Selbst Meisterin am Klavier begeisterte Anika mit „Se Florindo e fedele“(Scarlatti), der zweite Titel von ihr lautete „Let it go“(James Bay). Leider konnte ihr Bruder Niklas Held wegen Stimmbruch nicht auftreten.
Seit drei Jahren ist Niklas Dümmler als männliche Minderheit in der Klasse. Er demonstrierte überzeugend, wie man positiv nach Verlust der Knabenstimme mit dem Stimmbruch umgehen kann. Seine Lieder „An die Musik“(Schubert) und „Sound of silence“(Simon/Garfunkel) waren überzeugend. Ein großer Hauch von Oper lag in der Luft beim Auftritt vom Nina Wild. Mit „Si le bonheur“(Gounod) und von Elle King: „Ex’s and Oh’s“sang sie sich in die Herzen der Zuhörer.
Helene Fischers „Du hast mein Herz berührt“vom letzten Jahr war noch in den Ohren der Besucher, als Natalie Hepp die Bühne betrat. In diesem Jahr stand Johannes Brahms: „Wie Melodien zieht es mir“und „A thousand years“(Christina Perri) auf dem Programm. Auch ihre Schwester Kristina Hepp ist seit vielen Jahren eine wichtige Bereicherung der Gesangsklasse. Mit „Ah ! Mio cor“(Händel) und „Warrior“(Demi Lovato) erzielte sie Beifallsstürme. Als „Altstar“der Becker’schen Schule konnte Martha Geiger schon Vorschusslorbeeren der Moderatorin ernten. Mit „Meine Lippen, sie küssen so heiß“(F. Lehar) und „Wie Du wohl wärst“(Ina Müller) brachte sie Leidenschaft gepaart mit hohem Talent zu Gehör.
Der Schluss des Konzerts stand mit „Überraschung“auf dem Programm. Angesagt waren Georgios Sidiropoulos und Lukas Hepp, jedoch prahlte Georgios grinsend: „Das schaffe ich auch alleine“. Und in der Tat, mit „Wicked Game (James Vincent McMorrow) - mit Gitarre - und „Der Weg“(Herbert Grönemeyer) überzeugte der dreiundzwanzigjährige Vollprofi restlos. „Gigantisch, super dieses Winterkonzert der Gesangsklasse, Elena Becker ist ein Glücksfall für Bad Waldsee“, so der Kommentar von Matthias Stöhr und weiter: „ich freue mich schon heute auf das Sommerkonzert im Jugendkulturhaus „Prisma“.