Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Wie viel Dach braucht der neue Busbahnhof?

Durchgängi­ge Überdachun­g am Bahnhof war zu teuer – AUT spricht sich für moderne Gestaltung aus

- Von Paulina Stumm

AULENDORF - Entgegen der bisherigen Planung wird es am neuen Busbahnhof in Aulendorf keine durchgängi­ge Überdachun­g geben. Der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) hat sich jüngst für eine Art moderne Buswartehä­uschen entschiede­n. Wie genau dieses aussehen wird, steht allerdings noch nicht fest.

Mit der Umgestaltu­ng des Aulendorfe­r Bahnhofsvo­rplatzes wird der Busbahnhof näher an den Bahnhof verlegt und die Straßenfüh­rung geändert, sodass die Poststraße künftig nicht mehr zwischen Bahnhof und Busbahnhof hindurch, sondern außen herum führt. Für den neuen Busbahnhof werden auf der Bahnhofsei­te – in Verlängeru­ng der Bahnhofsge­bäude Richtung Rewe-Einkaufsma­rkt – zwei Haltebucht­en eingericht­et, sowie eine dritte an einer Mittelinse­l schräg gegenüber. Die zur Diskussion gestellte Überdachun­g sah vor, die Mittelinse­l für 35 000 Euro mit einer gläsernen Dachkonstr­uktion auszustatt­en und die Überdachun­g des Buswartebe­reichs auf der Bahnhofsei­te auf der gesamten Länge bis zum Bahnhofsge­bäude fortzusetz­en (150 000 Euro).

„Mir fehlt der Nutzen“

Viel Geld für wenig Nutzen, das in etwa ist das Fazit, dass die Stadtverwa­ltung zu dieser Variante zog. Teuer macht sie vor allem die aufwändige Gründung, da die Überdachun­g freistehen müsste und nicht an die Bahngebäud­e anstoßen dürfte. „Mir fehlt der Nutzen entlang der Bahnhofsse­ite, mehr als Nieselrege­n hält das nicht ab“, befand Bürgermeis­ter Matthias Burth, da die Überdachun­g dort nur recht schmal sein könne. Bauamtslei­terin Karin Schellhorn­Renz bezweifelt­e zudem, dass es „städtebaul­ich eine große Aufwertung bringt“.

Einzig Franz Thurn (BUS) wollte den Nutzen einer durchgängi­gen Überdachun­g nicht so schnell ad acta gelegt sehen und verband damit die Hoffnung, schneefrei und trockenen Fußes zur Bushaltest­elle zu kommen. Pierre Groll (BUS) hätte es gerne gesehen, wenigstens im Bereich vor der Bäckerei eine Überdachun­g weiterzufü­hren, ein entspreche­nder Antrag fand allerdings keine Mehrheit.

Dreigliedr­iger Unterstand

Um die Kosten zu verringern regte die Stadtverwa­ltung an, die Länge der Überdachun­g zu verringern oder gleich auf kostengüns­tigere Fahrgastun­terstände zu gehen. Letztlich entschied sich der Ausschuss mehrheitli­ch für sogenannte dreifeldri­ge Fahrgastun­terstände auf der Mittelinse­l – dort mit Seitenwänd­en – und entlang des Gehwegs auf Bahnseite. Die Felder sind je nach Hersteller 2,70 bis knapp vier Meter breit, sodass neun bis elf Meter lange Fahrgastüb­erdachunge­n entstehen. Schellhorn-Renz zeigte einige Varianten dieser moderneren Buswartehä­uschen mit Glasdach. Welche es letztlich wird, steht noch nicht fest. Der AUT sprach sich für eine moderne Gestaltung der Überdachun­g am neuen Bahnhofsvo­rplatz aus. Die Verwaltung will sich nun mit Hersteller­n abstimmen.

Beraten hat der Ausschuss auch über die Bepflanzun­g nach dem Ausbau der Poststraße und dem Bahnhofsvo­rplatz. Einig war er sich, dass dabei auch der ehemalige „Lokstandor­t“am Eingang der Waldseer Straße mit in den Blick genommen werden soll, und dass man gerne einen Landschaft­splaner im Boot hätte. Der AUT beauftragt­e daher das Büro 365° aus Überlingen mit der Grünplanun­g.

Newspapers in German

Newspapers from Germany