Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Chanson-Abend: Trio entführt Zuhörer in Bad Wurzach nach Frankreich
Le Trio For me-dable eröffnet Konzertjahr des Wurzacher Kulturkreises
BAD WURZACH (pag) - Das erste Konzert des Bad Wurzacher Kulturkreises – erstmalig in der AllgäuAkademie – hat am Samstag Musik vom Allerfeinsten geboten. Wolfgang Weiss, Gründer des Kulturkreises, hatte Le Trio For me-dable nach Bad Wurzach geholt. Die Musiker brachten an einem kalten Winterabend die Wärme Frankreichs in die ausverkaufte Allgäu-Akademie.
Eingestimmt wurden die Gäste mit einem Gläschen Prosecco. Aber das Trio hätte diese Einstimmung gar nicht gebraucht, denn was Marc Delpy (Gitarre und Gesang), Franco Ferrero (Akkordeon) und Christian Brinkschmidt (Kontrabass) boten, brachte die Zuhörer in Begeisterung. Das perfekt eingespielte Trio hat sich dem Chanson verschrieben, den sie auf eigene Art interpretieren und mit Elementen von Swing, Jazz und Bossa Nova würzen.
Den Einstieg machte „Ménilmontant“von Charles Trenet. Es folgte „Paris s’éveille“(Jacques Dutronc), das die Leichtigkeit des Lebens spüren ließ. Als nächstes gab’s eine sehr gefühlvolle eigene Komposition „Entre rêve et réalite“. Dass man aus verschiedenen Versionen desselben Liedes („I love Paris“, „J‘aime Paris“und „Ganz Paris träumt von der Liebe“) eine ganz besondere kreieren kann, führte zu großem Beifall. Mit „La Mer“(Trenet) wurde die Sehnsucht nach Sommer geweckt und brachte die Seele zum Schwingen – genauso wie „Le jazz et la java“mit seinem Dreivierteltakt von Dave Brubeck, das an einen Walzer erinnerte.
Einem langsamen Walzer hingegen ähnelte „La Javanaise“– mit einem brillanten Solo von Brinkschmidt. Nach dem durch Gilbert Bécaud allseits bekannt gewordenen „Nathalie“folgte wieder eine eigene Kreation: „Les heures perdues“, gespickt mit umwerfenden Soli von Bass und Gitarre. Nach einer Pause kam mit „C’est magnifique“von Cole Porter pure Lebensfreude auf, während es bei „Chanson d’automne“(Trenet) die leisen und gefühlvollen Töne waren. Es folgten „La bicyclette“, das man von Yves Montand im Ohr hat, und „Accordeon“(Serge Gainsbourg), mit dem Ferrero brillierte und das durch seine leicht-beschwingte Art die Zuhörer zum Mitklatschen brachte.
Nach dem melancholischen „Bien dans le sud“, „Milord“, das man von Edith Piaf kennt, und einer weiteren Eigenkomposition ging „Que restet’il de nos amours“(Trenet) tief unter die Haut. Das beschwingt-kraftvolle „Au café des amis“und „Sous le ciel de Paris“beendeten das Konzert, aber die begeisterten Zuhörer forderten zwei Zugaben, die sie auch erhielten.