Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Signale der allerersten Sterne im Universum
PARIS (AFP) - Erstaunliche Botschaft aus dem dunklen Zeitalter des Universums: Astronomen haben offenbar zum ersten Mal Signale der frühesten Sterne empfangen, die vor 13,6 Milliarden Jahren – 180 Millionen Jahre nach dem Urknall – entstanden. Die bahnbrechende Entdeckung gelang mit einem kleinen Radiospektrometer in Australien, wie die Forscher in der Fachzeitschrift „Nature“berichteten. Sie müsse aber noch durch weitere Untersuchungen bestätigt werden. Die Signale, welche die Wissenschaftler als indirekten Hinweis auf die ersten Sterne deuten, machen sich als winzige Änderungen in der Stärke der sogenannten kosmischen Hintergrundstrahlung – dem Echo des Urknalls – bemerkbar. Ihre Entdeckung ist das Ergebnis von zwölf Jahren Forschung.
„Das ist die wichtigste astronomische Entdeckung seit der Erkennung der Gravitationswellen im Jahr 2015“, sagte Karl Glazebrook von der Universität Swinburne in Australien. Der Physiknobelpreisträger von 2011, Brian Schmidt, betonte: „Die mutmaßliche Erkennung der Signatur der ersten Sterne im Universum wäre eine revolutionäre Entdeckung, wenn sie sich bewahrheitet.“
Überrascht waren die Astrophysiker von der Intensität der Signale. Dies lässt vermuten, dass sich das Universum schneller als vermutet abkühlte. Die neue Erkenntnis könnte dabei helfen, die Natur der für Teleskope unsichtbaren dunklen Materie besser zu verstehen. Nach derzeitigen Theorien besteht das Universum zu 26,8 Prozent aus dieser geheimnisvollen dunklen Materie, die sich nur durch ihre Gravitationswirkung verrät.