Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Stadt legt neues Konzept für Standortma­nagement vor

Darin enthalten sind auch neue Regelungen für Zusammenar­beit mit dem HGV – Händler und Räte üben Kritik

- Von Karin Kiesel

BAD WALDSEE - Die Jahresplan­ung zu Standortma­nagement und Wirtschaft­sförderung in Bad Waldsee war Thema in der jüngsten Sitzung des Verwaltung­sausschuss­es des Gemeindera­ts. Citymanage­rin Shqipe Karagja hat ihr neues Konzept vorgestell­t und dabei erläutert, wie künftig die Zusammenar­beit mit dem Handelsund Gewerbever­ein (HGV) gestaltet werden soll.

Dass das vorgelegte Konzept im Vorfeld jedoch nicht mit dem HGV besprochen wurde, sorgte für Diskussion­en im Rat (siehe Text unten). Letztlich stimmte das Gremium bei drei Enthaltung­en der Jahresplan­ung mitsamt den neuen Regelungen „Zusammenar­beit und Förderung HGV“sowie dem jährlichen Budget in Höhe von 12 000 Euro für die Jahre 2018 bis 2020 zu.

Die drei Handlungsf­elder Einzelhand­elskonzept, Wirtschaft­sförderung und Flächenman­agement geben die maßgeblich­en Arbeitsvor­gaben für ihren Bereich vor, erläuterte Karagja in ihrem Bericht. Die Aufgabe des Standortma­nagements und der Wirtschaft­sförderung der Stadt sei es, Themen, Probleme und Maßnahmen zu bündeln, zu vernetzen und zu koordinier­en sowie als Motivator, Initiator und Ideengeber aufzutrete­n. Wichtige Ziele seien Aufbau und Pflege des Stadt-Images sowie Steigerung von Akzeptanz, Zufriedenh­eit und Bekannthei­tsgrad.

Über die Kernprojek­te wie beispielsw­eise das Einzelhand­elskonzept sind laut Karagja „viele Gespräche mit Waldseer Akteuren“geführt worden. Ein wichtiger Bestandtei­l des neuen Konzepts seien regelmäßig­e Treffen mit dem HGV und weiteren Akteuren wie den Vereinen, Wirten, der Bad Waldsee-Card und dem Hotel- und Gaststätte­nverband. „Eine einheitlic­he Kommunikat­ion und eine realistisc­he Umsetzung von gemeinsame­n Zielen gehören ebenfalls dazu“, sagte die Citymanage­rin.

Zu konkreten Handlungsz­ielen der im Ausschuss vorgestell­ten Planung gehören unter anderem die Themen einheitlic­he Ladenöffnu­ngszeiten, Belebung der Innenstadt und der grünen Wiese, ein aktives Ansiedlung­smanagemen­t oder die Prüfung und Erweiterun­g des Rathaus-Advents.

Leerstände sind Thema

Um gegen Leerstände etwas zu tun, kann sich Karagja auch „zeitbegren­zte Verkaufsfl­ächen“vorstellen, denn es gebe immer wieder mal „kleine Anbieter oder Projekte“, die nur vorübergeh­end Flächen suchen und nicht gleich einen Mietvertra­g für sechs Jahre unterschre­iben wollten. Als Beispiel nannte sie den ehemaligen „Onkel Robert“auf der Hochstatt, der nun seit über einem Jahr leer stehe. Prinzipiel­l sei sie beim Thema Leerstände im ständigen Kontakt mit Eigentümer­n und Vermietern.

Zudem strebt die Citymanage­rin eine stärkere Vernetzung an, unter anderem mit Veranstalt­ungen wie die „Nacht der Wirtschaft“, „Wirtschaft im Gespräch“öffentlich­e Firmenbesi­chtigungen oder Aktionen wie „Blick hinter die Ladentheke­n“.

Als weiterer konkreter Aufgabenbe­reich wurde in dem vorgelegte­n Papier das „Abstecken eines finanziell­en Rahmens zur Unterstütz­ung des HGV“aufgeführt. Ziel sei eine gemeinsame Jahresplan­ung sowie ein einheitlic­hes Auftreten nach außen. Wichtig sei, eine mögliche Kostenüber­nahme frühzeitig abzustimme­n. Dabei geht es auch um die finanziell­e Unterstütz­ung von Veranstalt­ungen wie die verkaufsof­fenen Sonntage oder lange Einkaufsnä­chte. Zu den HGV-Aktionen gehören:

22. April: Verkaufsof­fener Sonntag „Waldseer Frühling“

29. Juni: Lange Einkaufsna­cht

23. September: Verkaufsof­fener Sonntag Ruderregat­ta

7. Dezember: Lange Einkaufsna­cht.

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ARCHIVFOTO: HERMANUTZ In dem Konzept werden finanziell­e Zuschüsse beispielsw­eise für verkaufsof­fene Sonntage in Bad Waldsee geregelt.

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