Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Stadt legt neues Konzept für Standortmanagement vor
Darin enthalten sind auch neue Regelungen für Zusammenarbeit mit dem HGV – Händler und Räte üben Kritik
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BAD WALDSEE - Die Jahresplanung zu Standortmanagement und Wirtschaftsförderung in Bad Waldsee war Thema in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses des Gemeinderats. Citymanagerin Shqipe Karagja hat ihr neues Konzept vorgestellt und dabei erläutert, wie künftig die Zusammenarbeit mit dem Handelsund Gewerbeverein (HGV) gestaltet werden soll.
Dass das vorgelegte Konzept im Vorfeld jedoch nicht mit dem HGV besprochen wurde, sorgte für Diskussionen im Rat (siehe Text unten). Letztlich stimmte das Gremium bei drei Enthaltungen der Jahresplanung mitsamt den neuen Regelungen „Zusammenarbeit und Förderung HGV“sowie dem jährlichen Budget in Höhe von 12 000 Euro für die Jahre 2018 bis 2020 zu.
Die drei Handlungsfelder Einzelhandelskonzept, Wirtschaftsförderung und Flächenmanagement geben die maßgeblichen Arbeitsvorgaben für ihren Bereich vor, erläuterte Karagja in ihrem Bericht. Die Aufgabe des Standortmanagements und der Wirtschaftsförderung der Stadt sei es, Themen, Probleme und Maßnahmen zu bündeln, zu vernetzen und zu koordinieren sowie als Motivator, Initiator und Ideengeber aufzutreten. Wichtige Ziele seien Aufbau und Pflege des Stadt-Images sowie Steigerung von Akzeptanz, Zufriedenheit und Bekanntheitsgrad.
Über die Kernprojekte wie beispielsweise das Einzelhandelskonzept sind laut Karagja „viele Gespräche mit Waldseer Akteuren“geführt worden. Ein wichtiger Bestandteil des neuen Konzepts seien regelmäßige Treffen mit dem HGV und weiteren Akteuren wie den Vereinen, Wirten, der Bad Waldsee-Card und dem Hotel- und Gaststättenverband. „Eine einheitliche Kommunikation und eine realistische Umsetzung von gemeinsamen Zielen gehören ebenfalls dazu“, sagte die Citymanagerin.
Zu konkreten Handlungszielen der im Ausschuss vorgestellten Planung gehören unter anderem die Themen einheitliche Ladenöffnungszeiten, Belebung der Innenstadt und der grünen Wiese, ein aktives Ansiedlungsmanagement oder die Prüfung und Erweiterung des Rathaus-Advents.
Leerstände sind Thema
Um gegen Leerstände etwas zu tun, kann sich Karagja auch „zeitbegrenzte Verkaufsflächen“vorstellen, denn es gebe immer wieder mal „kleine Anbieter oder Projekte“, die nur vorübergehend Flächen suchen und nicht gleich einen Mietvertrag für sechs Jahre unterschreiben wollten. Als Beispiel nannte sie den ehemaligen „Onkel Robert“auf der Hochstatt, der nun seit über einem Jahr leer stehe. Prinzipiell sei sie beim Thema Leerstände im ständigen Kontakt mit Eigentümern und Vermietern.
Zudem strebt die Citymanagerin eine stärkere Vernetzung an, unter anderem mit Veranstaltungen wie die „Nacht der Wirtschaft“, „Wirtschaft im Gespräch“öffentliche Firmenbesichtigungen oder Aktionen wie „Blick hinter die Ladentheken“.
Als weiterer konkreter Aufgabenbereich wurde in dem vorgelegten Papier das „Abstecken eines finanziellen Rahmens zur Unterstützung des HGV“aufgeführt. Ziel sei eine gemeinsame Jahresplanung sowie ein einheitliches Auftreten nach außen. Wichtig sei, eine mögliche Kostenübernahme frühzeitig abzustimmen. Dabei geht es auch um die finanzielle Unterstützung von Veranstaltungen wie die verkaufsoffenen Sonntage oder lange Einkaufsnächte. Zu den HGV-Aktionen gehören:
22. April: Verkaufsoffener Sonntag „Waldseer Frühling“
29. Juni: Lange Einkaufsnacht
23. September: Verkaufsoffener Sonntag Ruderregatta
7. Dezember: Lange Einkaufsnacht.