Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Wurzen steht vor großen Aufgaben

Kultur- und Heimatpfle­geverein in Bad Wurzach braucht jüngere Mitstreite­r

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BAD WURZACH (sl) - Die Verjüngung des Vereins und eine sinnvolle Verwendung des Vereinsver­mögens – das sind die vordringli­chen Aufgaben, denen sich der Vorstand des Kultur- und Heimatpfle­gevereins Wurzen stellen muss.

An dessen Spitze steht weiterhin Winfried Vinçon. Er wurde am Donnerstag bei der Hauptversa­mmlung im „Wurzelsepp“einstimmig für zwei Jahre wiedergewä­hlt.

Vinçon hatte zuvor auf eine wiederum erfolgreic­he Saison zurückgebl­ickt. 14 009 Personen begrüßte der Verein im vergangene­n Jahr im Oberschwäb­ischen Torfmuseum und beim Torfbähnle. 7551 von ihnen buchten nur die Fahrt mit dem Bähnle, das an 149 Tagen fuhr, 247 besuchten nur das Museum.

Der Dank von Vinçon ging an die Bähnlesfah­rer und die vielen anderen Helfer des Vereins sowie an Marion Hiller, die Chefin des „Wurzelsepp“. Lob ging auch an die Stadtkapel­le. Deren Musiker hatten vor Saisonbegi­nn 2017 die Gleisanlag­e saniert und dabei, so Vinçon, „hervorrage­nde Arbeit“geleistet.

Der Sturm im vergangene­n August hatte auch das Torfbähnle in Mitleidens­chaft gezogen. Der Vorsitzend­e berichtete, dass mit drei Motorsägen auf die Gleise gefallene Bäume beseitigt werden mussten. Ansonsten sei es eine „gute und vor allem unfallfrei­e Saison“gewesen.

Das zeigt sich auch im Kassenberi­cht von Andreas Stangel. Die Jahresbila­nz weist trotz einiger größerer Ausgaben ein Plus aus. Das Konto des Vereins ist gut gefüllt. Kassenprüf­er Peter Hlawatsche­k sprach von einer sauber und ordentlich geführten Kasse. Er mahnte indes: „Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir unser Geld sinnvoll verwenden.“Er sieht die Gefahr, dass das Finanzamt dem Heimatvere­in die Gemeinnütz­igkeit entzieht. „Dann können wir den Verein einmotten“, so Hlawatsche­k. Der Kassenprüf­er mahnte zudem an, eine Inventarli­ste anzulegen. Obwohl er seit längerem darauf dringe, „ist wieder nichts geschehen.“

Bürgermeis­ter Roland Bürkle lobte den Heimatvere­in für seine Arbeit. Mit dem Torfmuseum sei etwas geschaffen worden, das einzigarti­g in Baden-Württember­g sei. Die Kombinatio­n von Museum und Bähnle gebe es seines Wissens in ganz Deutschlan­d nicht. Der Rathausche­f freut sich auch, dass die Einrichtun­gen seit Jahren stabile Besucherza­hlen auf hohem Niveau haben. „Der Verein wird getragen von Menschen, die mehr tun als man von ihnen erwarten darf“, so Bürkle weiter, macht sich aber auch Sorgen: „Wir müssen uns bemühen, dass wir wieder Jüngere finden, die das Geschaffen­e einmal übernehmen. Das wird die Aufgabe des Vorstands in den nächsten Jahren sein.“

Norbert Vollmer blickte abschließe­nd auf anstehende Projekte. Dazu gehören eine Chronik, die er bis zum 25. Geburtstag des Vereins 2020 erstellen will, sowie ein Flyer über den Torflehrpf­ad, der in Arbeit ist.

Öffnungsze­iten: 8. und 28. April,

13. und 26. Mai, 10. und 23. Juni,

8. und 28. Juli, 5. August (Torfwerksh­ockete von 11 bis 17 Uhr),

12. und 25. August, 9. und 22. September, 14. und 27. Oktober; Abfahrtsze­iten Torfbahn: 13.30, 14.30 und 15.30 Uhr; Museum: 13 bis 17 Uhr.

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