Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Weingarten trifft auf einen Meisterschaftsfavoriten
TVW-Handballerinnen haben in der Württembergliga Leinfelden-Echterdingen zu Gast – TSB gegen Hohenems
WEINGARTEN (sz) - Sowohl die Handballerinnen des TV Weingarten als auch die Handballer des TSB Ravensburg stehen an diesem Samstag vor schweren Heimspielen. Weingarten trifft in der Württembergliga auf Leinfelden-Echterdingen, Ravensburg in der Landesliga auf den HC Hohenems.
Frauen-Württembergliga: TV Weingarten – HSG Leinfelden-Echterdingen (Sa, 18 Uhr, Großsporthalle Weingarten)
– Die HSG Leinfelden-Echterdingen gehört zum engsten Favoritenkreis um die Meisterschaft in der Württembergliga. Die HSG hat zwar in der vergangenen Woche im Gipfeltreffen gegen FA Göppingen knapp verloren und musste die Tabellenführung abgeben, steht aber mit lediglich einem Punkt Rückstand weiterhin in Lauerstellung im Kampf um die Meisterschaft. Die HSG stellt den besten Angriff der Liga und spielt äußerst schnell. Das bekamen die Weingartenerinnen bei der Hinspielniederlage (21:39) zu spüren.
Der TVW hat am vergangenen Spieltag bei der heimstarken HSG Fridingen-Mühlheim ersatzgeschwächt mit 25:30 verloren, zeigte aber dennoch einen beherzten Auswärtsauftritt. Am Ende gingen dem TVW jedoch die Kräfte aus. „Wir waren die meiste Zeit auf Augenhöhe und kratzten an einer Überraschung, am Ende sind es fünf bis zehn schwächere Minuten, die den Ausschlag gegeben haben“, sagt TVW-Trainer Daniel Kühn. „In Summe war es dennoch eine starke Mannschaftsleistung.“
Der TVW um Kapitän Jeannette Pfahl hat auch gegen LeinfeldenEchterdingen die klare Außenseiterrolle inne, will aber an die guten Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen. Ziel muss es sein, aus einer kompakten Abwehr heraus zu agieren und die Fehleranzahl so gering wie möglich zu halten. Landesliga: TSB Ravensburg – HC Hohenems (Sa, 18 Uhr, Kuppelnauhalle Ravensburg) – Die Ravensburg Rams empfangen den Tabellenführer HC Hohenems. Mit diesem Spiel beginnt für den TSB die wohl entscheidende Phase der Saison. Ravensburg verlor zuletzt in Feldkirch und steht in den kommenden Spielen unter Druck. Mit elf Punkten aus 18 Spielen stehen die Oberschwaben auf dem elften Tabellenplatz, lediglich einen Punkt vom ersten Abstiegsplatz entfernt. Trotz der bitteren Niederlage im letzten Spiel und der bevorstehenden Partie gegen den Favoriten aus Österreich blickt Günter Niederer, Sportlicher Leiter der Rams, positiv in die kommenden Wochen: „Die Niederlage in Feldkirch hat schon wehgetan. Aber davon lassen wir uns nicht aus der Bahn werfen. Die Mannschaft muss wieder zu der Leistung finden, die sie zu Beginn der Rückrunde hatte, dann punkten wir auch wieder.“
Hohenems spielt bislang eine bärenstarke Saison. Vor der Saison wurde die Mannschaft aus Vorarlberg dem erweiterten Favoritenkreis zugerechnet. Dass Hohenhems jedoch derart souverän an der Tabellenspitze steht, ist etwas überraschend. Im Hinspiel schlugen sich die Rams achtbar, verloren die Partie aber dennoch deutlich. Will das Team um Trainer Levente Farkas am Wochenende punkten, muss vor allem die zuletzt schwächelnde Defensive wieder zu alter Form finden. Bezirksliga: TV Weingarten – Bregenz Handball II (Sa, 20 Uhr,
Großsporthalle) – Die zweite Garde des österreichischen Staatsligisten liegt mit 16:16 Punkten auf dem sechsten Tabellenplatz. Im Hinspiel unterlag Weingarten in Bregenz mit 21:26, konnte die Partie aber lange Zeit offenhalten. Der TVW machte am vergangenen Spieltag durch den Pflichtsieg beim punktlosen Tabellenletzten Blaustein II einen Platz gut, ist jedoch angesichts des schweren Restprogramms auf jeden Punkt angewiesen, um die Klasse zu halten.
Weingarten reiste auswärts mit einer vollen Bank an und lag zunächst aufgrund von Nachlässigkeiten in der Chancenverwertung und in der Abwehr mit 0:3 zurück, ehe der TVW-Express ins Rollen kam. Weingarten führte dann jedoch in einer klaren Partie bereits zur Halbzeit mit 16:9 und baute diese Führung über die Stationen 20:10 (35. Minute) und 30:12 (53.) bis zum 35:15-Endstand aus. Weingarten gelang dadurch der Sprung vom Relegationsplatz auf Platz neun, die nun auf dem zehnten Tabellenplatz stehende TG Biberach hat jedoch eine Partie weniger bestritten. Bezirksklasse: HCL Vogt – TSV
Lindau (Sa, 20 Uhr) – Der HCL Vogt empfängt den Aufsteiger Lindau und will zurück in die Erfolgsspur. Dazu braucht es aber eine deutliche Leistungssteigerung. In den vergangenen beiden Spielen hatte Vogt jeweils nur eine Wechseloption zur Verfügung, was sich am Ende doch negativ bemerkbar machte. So kassierte der HCL zwei ärgerliche und durchaus vermeidbare Niederlagen. Gegen Lindau hofft Vogt wieder auf einen breiteren Kader. Lediglich für Hannes Weber und Christian Zimmermann kommt ein Einsatz nach ihren Verletzungen wohl noch zu früh, dafür könnte Zugang Roland Nreca sein Debüt geben. Nreca ist vom TV Immenstadt (Landesliga Bayern) zum HCL gestoßen und hat in den ersten Trainings einen guten Eindruck hinterlassen. Im Hinspiel machte vor allem der wurfgewaltige Rückraum der Lindauer dem HCL Probleme. Sieben Spiele stehen in der Bezirksklasse noch aus – mindestens die Hälfte muss Vogt wohl gewinnen, um das Ziel Top-sechs-Platzierung zu erreichen. Ein Sieg im Derby wäre ein erster Schritt dahin.