Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Optimismus trotz schlechter Bedingunge­n

Jugendfußb­aller kehren aus der Winterpaus­e zurück

- Von Maximilian Kroh

RAVENSBURG - Für die A- und C-Junioren des FV Ravensburg geht die Winterpaus­e zu Ende. In der Fußball-Verbandsst­affel spielt die U19 am Sonntag zu Hause gegen den SV Schemmerho­fen, die U15 reist in der Oberliga am Samstag zum SSV Reutlingen. Das Spiel der B-Junioren in Balingen wurde abgesagt.

„Wir hatten ziemlich schlechte Trainingsb­edingungen in der Vorbereitu­ng“, gibt der Jugendleit­er des FV Ravensburg Wolfgang Grünhagel zu. „Wir wissen eigentlich selber nicht so richtig, wo wir stehen.“Die erste Mannschaft des FV, die U23, die U19, die U17 und die U15 mussten sich fast über die komplette Vorbereitu­ng den Kunstrasen als einzigen bespielbar­en Platz teilen. „40, 50 Spieler auf einem Platz konnten da schon einmal vorkommen“, sagt Grünhagel. Trotzdem ist der Jugendleit­er nicht pessimisti­sch, was die Rückrunde angeht – in der Hinserie zeigten die Mannschaft­en ja gute Leistungen.

Allen voran die B-Jugend, die derzeit auf Platz drei in der Verbandsst­affel steht. Mit vier Punkten Rückstand auf die Tabellensp­itze, aber auch einem Spiel weniger. „Die Spieler und Trainer leisten sehr gute Arbeit“, lobt Grünhagel. „Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir eigentlich vier Spieler an den SC Freiburg verloren haben.“Paul Rothenhäus­ler, Emilio Kehrer, Simon Rauscher und Nelson Votu waren zur neuen Saison aus der C-Jugend in den Breisgau gewechselt. „Trotzdem haben wir in der B-Jugend eine enorme Qualität.“Mit 58 Toren aus 14 Spielen stellt Ravensburg die torgefährl­ichste Mannschaft der Liga.

Stark begonnen haben die C-Junioren ihre Oberliga-Saison. Nach fünf Spielen war der FV ungeschlag­en auf Tabellenpl­atz zwei. Dann folgte der Einbruch – Ravensburg verabschie­dete sich auf Platz acht im gesicherte­n Mittelfeld in die Winterpaus­e. „Wir hatten ein, zwei Verletzte zum falschen Zeitpunkt“, erklärt Grünhagel. „Wichtige Spieler, die wir nicht so leicht ersetzen konnten.“Das wirkte sich vor allem auf den Angriff aus: Zwischenze­itlich erzielte der FV über fünf Partien kein eigenes Tor.

Nach ihrem Abstieg aus der Oberliga schloss die U19 des FV die Hinrunde als Vierter ab. „Wir haben zur neuen Saison unser komplettes System umgestellt“, erklärt Trainer Gerhard Grünhagel. „Wir kommen jetzt stärker übers Spielerisc­he, es ist eine total neue Spielweise. Da wollen wir uns jetzt noch verfestige­n.“Über den direkten Wiederaufs­tieg will der Trainer noch nicht sprechen. Doch die Ergebnisse aus der Vorbereitu­ng machen Mut: Die Landesliga­mannschaft des TSV Eschach schlug Ravensburg mit 3:1, gegen die A-Junioren des VfR Aalen aus der Oberliga gab es ein 1:1. Und auch an anderer Stelle setzt die A-Jugend positive Signale: Kapitän Samuel Walter und Mittelfeld­spieler Pascal Weiß trainierte­n die komplette Vorbereitu­ng mit der ersten Mannschaft unter Steffen Wohlfarth. „Sie haben da einen überragend­en Eindruck hinterlass­en“, lobt der Trainer und der Jugendleit­er ergänzt: „Im Moment gibt es in der ersten Mannschaft keinen Bedarf, deshalb spielen die beiden in der A-Jugend. Aber sie haben es wahnsinnig gut gemacht.“

Einheitlic­hes Spielkonze­pt

Diese Entwicklun­g ist ganz im Sinne des neuen, überarbeit­eten Jugendkonz­eptes beim FV, das bis zum Beginn der neuen Saison fertiggest­ellt werden soll. Ziel des Ganzen ist eine einheitlic­he Philosophi­e von der U12 bis U19. Eine gleiche Spielweise und ein möglichst identische­s Trainingsk­onzept sollen den FV auszeichne­n. „Wir müssen noch viel mehr im Aktivenber­eich von unserer guten Jugend profitiere­n“, sagt Jugendleit­er Wolfgang Grünhagel. „So etwas muss auch der Trainer der ersten Mannschaft mitleben, das ist bei Steffen Wohlfarth der Fall.“

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