Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Ravensburger Kontaktladen hat einen neuen Träger
Ab Juni wird das ZfP Südwürttemberg die Anlaufstelle für Drogenabhängige übernehmen
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RAVENSBURG (jab) - Neuer Träger des Kontaktladens „Die Insel“in der Ravensburger Rosmarinstraße wird das Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Südwürttemberg. Für weitere fünf Jahre werden Suchtkranke dort eine Anlaufstelle haben. Das ZfP übernimmt den Kontaktladen zum 1. Juni 2018.
Eigentlich hatte dem Kontaktladen die Schließung gedroht, weil sich die Trägergesellschaft Suchthilfe gGmbH zum Jahresende 2017 aufgelöst hat. Doch dann entschied sich der Kreistag, die Anlaufstelle zu erhalten und für fünf Jahre zu finanzieren. Dafür wendet der Kreis ab 2018 jährlich 65 000 Euro auf. Die Trägerschaft wurde neu ausgeschrieben. Die Stadt Ravensburg übernimmt die Miet- und Nebenkosten für die Immobilie sowie einen finanziellen Zuschuss für den neuen freien Träger – insgesamt 28 000 Euro (die SZ berichtete). Bis Ende März läuft der Notbetrieb in der „Insel“, an dem unter anderem das ZfP beteiligt ist. Das heißt, der Kontaktladen ist derzeit an zwei Nachmittagen geöffnet. Am 1. April wird er wegen Renovierungsarbeiten vorübergehend geschlossen, informiert das ZfP auf Anfrage. Die Wiedereröffnung ist mit Vertragsbeginn zum 1. Juni geplant. „Vorausgesetzt alle Rahmenbedingungen sind erfüllt“, sagt Sabine GnanntKroner, die für die Bewerbung des ZfP zuständig war.
Das Konzept sieht vor, dass der Kontaktladen ab Juni an vier Nachmittagen pro Woche geöffnet hat, 52 Wochen im Jahr. Wie Gnannt-Kroner erklärt, sollen zwei Fachkräfte sowie zwei hauswirtschaftliche Kräfte angestellt werden. „Es braucht vor Ort immer eine Mindestanzahl an Mitarbeitern“, so Gnannt-Kroner.
Wie die ZfP-Angestellte weiter ausführt, habe sich das ZfP um die Trägerschaft beworben, weil es den Kontaktladen als „wichtigen Baustein innerhalb der Versorgungskette für drogenabhängige Menschen“betrachtet.