Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Haushalte profitieren von milder Witterung
Bedarf an Heizenergie im vergangenen Winter um drei Prozent niedriger – Gaspreis um 4,1 Prozent gesunken
MÜNCHEN (dpa) – Die Haushalte in Deutschland haben in diesem Winter von der milden Witterung profitiert. Weil die Monate Oktober und Januar wärmer als in anderen Jahren waren, ging der Bedarf an Heizenergie um drei Prozent zurück, erklärte das Verbraucherportal Verivox. Check24, das mit etwas anderen Daten und Zeitintervallen rechnet, kommt auf einen Rückgang von sieben Prozent.
Rund die Hälfte der mehr als 41 Millionen Wohnungen in Deutschland wird mit Erdgas geheizt. Zu dem geringeren Verbrauch kommen günstigere Preise. Der Verivox-Verbraucherpreisindex Gas ist innerhalb von zwölf Monaten um 4,1 Prozent gesunken und erreichte in diesen Tagen mit 5,6 Cent je Kilowattstunde den tiefsten Stand seit mehr als zwölf Jahren. Der Preisrutsch und der Einfluss der Witterung lassen für Gas-Kunden einen Rückgang der Heizkosten von fünf Prozent (Verivox) oder gar neun Prozent (Check24) erwarten.
Beim Heizöl, mit dem ein Viertel aller Wohnungen beheizt werden, lag der Preis über dem Vorjahr und bewegt sich bei 64 Euro für 100 Liter (bei Abnahme von 3000 Litern, inklusive Mehrwertsteuer). Folge: Die eingesparte Energie macht sich für Verbraucher kaum oder nicht bemerkbar, sofern sie mit Öl heizen. Check 24 kommt auf eine Einsparung von zwei Prozent für Heizöl-Kunden, Verivox sieht Mehrkosten von fünf Prozent.
Gas ist bei gleichem Energieinhalt wieder der günstigere Brennstoff. Ein Vier-Personen-Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden gibt im Jahr 885 Euro für Brennstoff aus, wenn er mit Gas heizt, aber 951 Euro bei einer Ölheizung.