Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kiefer Sutherland
Als Schauspieler feiert Hollywood-Star Kiefer Sutherland seit Jahrzehnten Erfolge. Seine Fans kennen ihn aus HollywoodBlockbustern wie „Die Jury“oder der TV-Erfolgsserie „24“. Doch seine zweite Liebe gilt der Countrymusik. Auf seiner Konzerttour in Deutschland in dieser Woche ist er jeweils vor ein paar Hundert Leuten aufgetreten, wie etwa auf St. Pauli in Hamburg. Passend zu seinen Countrysongs trägt der 51Jährige einen Cowboyhut, dazu ein Jackett mit Leopardenmuster, unter den Ärmeln blitzen seine Tattoos hervor.
Seine Songs handeln von Truckern auf einsamen Landstraßen, von Rodeo-Reitern, gescheiterten Beziehungen – aber in erster Linie sind sie eine Hommage an den Alkohol. „Ich war total geschockt, als ich gemerkt habe, wie viele Lieder ich über das Trinken geschrieben habe“, bekennt Sutherland.
In seinen Lieder gibt der Golden-Globe-Gewinner erstaunlich tiefe Einblicke in sein Privatleben, spielt dabei nicht etwa eine Rolle wie die des Antiterror-Agenten Jack Bauer in „24“, sondern ist einfach nur er selbst. Seine authentischen Texte scheinen mitten aus dem Leben gegriffen. Das Stück „Tonight the bottle let me down“(zu deutsch: „Heute Abend ließ mich die Flasche im Stich“) habe er nach seinem ersten Barbesuch geschrieben, berichtet der Kanadier.
Die Tücken des Alkohols kennt der blonde Mime offenbar ebenso gut wie die Aufs und Abs von Hollywood, wo er 1990 mit „Flatliners“den Durchbruch schaffte. Damit ist er nicht der einzige bekannte Schauspieler der Familie. Seine 30-jährige Tochter Sarah steht ebenfalls erfolgreich vor der Kamera und sein Vater Donald Sutherland zählt ohnehin zur Garde der großen alten Männer des Film.
Von Wiebke Dördrechter