Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kein förderlicher Ansatz
Zum Bericht „Radautobahn führt mitten durch die Stadt“, 6. Juli
Diesen in der SZ vorgestellten Radwegeplan für die Stadt Ravensburg empfinde ich als einen guten Ansatz für die Unterstützung für eine alternative Mobilität zum Auto. Insbesondere die Einbindung von Schulen als vielleicht die wichtigsten Anlaufpunkte für Radfahrer.
Im Gegensatz dazu sieht das bisherige Radwegekonzept der Stadt Bad Waldsee vom Autoverkehr getrennte Radschnellwege nicht vor. Der besondere Ehrgeiz der Verantwortlichen in der Stadt besteht im Moment vor allem darin, an den unterschiedlichsten Stellen (unter anderem am Schulzentrum, oder Bahnhof) möglichst überdachte Fahrradstellplätze zu schaffen. Wem nützt das, wenn die mit hohem finanziellen Aufwand geförderten Radwege außerhalb der Kernstadt an der Stadtgrenze enden. Aus meiner Sicht könnten punktuell Einbahnstraßen ein möglicher Ansatz für eine Stadt mit einem historisch erhaltenswerten Stadtkern mit engen Straßen sein. So kann die Gegenfahrbahn zu einem breiten Radschnellweg ausgebaut werden, ohne dass damit gleich der Autoverkehr verhindert wird. Sicher wären davon wohl auch sogenannte ranghöhere Straßen, wie Kreisstraßen oder ähnliche betroffen.
Aber ohne einschneidende Veränderungen werden alternative Mobilitätskonzepte zum Auto scheitern. Im Moment sind die politischen Rahmenbedingungen so gut wie nie zu vor, Stichwort zu hohe Autoabgasbelastung, Förderung alternativer Mobilität, die Planung eines neuen Anschlusses zur B 30 und so weiter. Der Wegfall der Busbuchten in der Bleichestraße in Bad Waldsee ist auf jeden Fall kein förderlicher Ansatz für eine alternative Mobilität zum Auto, wie Radfahren oder zu Fuß gehen.
Wulf Rosenfeld, Bad Waldsee