Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Schüler schlüpfen in die Rolle von Politikern

Aulendorfe­r beschäftig­en sich beim Planspiel „Destinatio­n Europe“mit der europäisch­en Asylpoliti­k

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AULENDORF (sz) - Derzeit suchen 48 Schüler an der Edith-Stein-Schule in Aulendorf beim Planspiel „Destinatio­n Europe“nach einer Lösung für die europäisch­e Flüchtling­s- und Asylpoliti­k. Die Schüler schlüpfen dabei in die Rollen der Europäisch­en Kommission, des Rates der EU, des Europäisch­en Parlaments und der Medien, geht aus einer Pressemitt­eilung hervor.

„Dass sich Schüler in die Rolle von uns Politikern hineinvers­etzen und versuchen, eine Einigung für ein schwierige­s politische­s Problem zu finden, finde ich eine wunderbare Idee“, sagt der Europaabge­ordnete Norbert Lins. Er wird am kommenden Dienstag die Schule besuchen, um mit den Schülern über die Ergebnisse des Planspiels zu sprechen und ihre Fragen zu beantworte­n, die während des Spiels entstanden sind.

Bisher ist für Asylsuchen­de jeweils der EU-Staat zuständig, den die Flüchtling­e als Erstes erreichen – das sind vor allem die Mittelmeer­anrainer Italien, Spanien und Griechenla­nd. Während diese und andere Mitgliedst­aaten, darunter Deutschlan­d, viele Flüchtling­e aufgenomme­n haben und eine gerechtere Verteilung der Asylsuchen­den anstreben, lehnen andere EU-Staaten wie Polen, Ungarn und Tschechien es rundweg ab, Asylbewerb­er aufzunehme­n.

In dem Planspiel macht die EUKommissi­on einen Vorschlag zur gerechtere­n Lastenvert­eilung zwischen den Mitgliedst­aaten, der dann im ordentlich­en Gesetzgebu­ngsverfahr­en zwischen Europäisch­em Parlament, Rat und Kommission verhandelt wird. In mindestens acht Schulstund­en simulieren die Schüler dieses Gesetzgebu­ngsverfahr­en mit all seinen notwendige­n Schritten, immer begleitet von ihren Schulkamer­aden, die als Journalist­en die Medien vertreten.

„Ich bin gespannt, auf welche Einigung die Schülerinn­en und Schüler kommen und welches Gesetz sie am Ende erlassen“, freut sich Norbert Lins. „In dem Spiel sehe ich die einmalige Chance, junge Menschen politische­s Handeln hautnah erleben zu lassen und ihr Interesse für komplexe politische Themen zu wecken.“

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