Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Schüler setzen Zeichen gegen Mikroplastik im Meer
Bei Aktion am Energietag kamen mehr als 100 Euro für den Nabu zusammen
BAD WALDSEE (sz) - 102,67 Euro sind bei der gemeinsamen Mitmach-Aktion der Realschule und des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) beim diesjährigen Energietag als Spenden zusammengekommen. Schüler und Lehrer hatten sich dabei tolle BastelAktionen zu den Themen Upcycling und Plastikmüllvermeidung einfallen lassen sowie Informationen zur Plastikflut in den Weltmeeren präsentiert, heißt es in einer Pressemitteilung. Außerdem zeigten sie, wie man mit natürlichen Zutaten und somit ohne das problematische Mikroplastik Peelings und Lippenbalsam herstellt. Diese wurden an die interessierten Besucher verschenkt –wer wollte, durfte auch eine Spende dafür geben.
Spende überreicht
Die dabei eingenommenen 102,67 Euro wurden nun dem Naturschutzbund Nabu überreicht. „Wir wollten das Geld einer Organisation zukommen lassen, die sich passend zu unserem Thema für die Plastikmüllvermeidung in den Meeren einsetzt. Dabei sind wir auf die Aktion ‚Meere ohne Plastik‘ des Nabu Deutschland gestoßen“, erklärt der Schulleiter der Realschule, Holger Kläger, laut des Presseberichts. Auch der Schulleiter des SBBZ, Jochen Mikat, zeigte sich erfreut über die gemeinsame Aktion. Seine Schüler hätten großen Spaß an den Vorbereitungen und am Energietag gehabt und sich intensiv mit den Klimaschutzthemen auseinandergesetzt. Die Ortsgruppe des Nabu Altshausen-Aulendorf war von der Idee und dem Engagement der Schüler begeistert und wird den Betrag der Schulen verdoppeln und zweckgebunden für das Projekt „Meere ohne Plastik“des Nabu Deutschland überweisen. Mit diesen Spenden werden die freiwilligen Helfer, die an den Stränden der Nord- und Ostsee den Müll einsammeln, unterstützt.
Kunststoff in den Weltmeeren Mehr als zehn Millionen Tonnen Kunststoffabfälle gelangen nach Angaben des Nabu Deutschland jedes Jahr allein vom Land aus in die Weltmeere. Seevögel fressen Plastik und bauen ihre Nester daraus, Schildkröten und Delfine verfangen sich in altem Tauwerk oder Netzresten und eine große Menge Mikroplastik flutet das marine Nahrungsnetz. Auch die Nord- und Ostsee sind davon betroffen. An Fehmarns Stränden finden sich auf 100 Metern Küste durchschnittlich 70 Müllteile unterschiedlichster Größe, an der Wattenmeerküste Deutschlands und der Niederlande sind es fast 390 Teile, gut drei Viertel aus Kunststoff. Wissenschaftler schätzen, dass allein am Grund der Nordsee mehr als 600 000 Kubikmeter Müll lagern – eine Menge, die den Kölner Dom eineinhalbmal füllen könnte. (sz)