Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
DHBW-Studenten entwickeln CO2-Rechner
Die App „E-Mobility“zeigt an, was der Umstieg auf einen Elektromotor bringt
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Timo Scheitler und Tobias Meßmer studieren am Technikcampus Friedrichshafen der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Ravensburg Energie- und Umwelttechnik. Als Studienarbeit haben die beiden nun eine App für Elektromobilität entwickelt und bieten diese auch kostenlos im Play Store von Google an.
Die Elektromobilität beschäftigt die beiden DHBW-Studenten schon einige Zeit in ihrem Studium, heißt es in einer Pressemitteilung. Im fünften Semester haben sie untersucht, wie viele Autos mit wie vielen Quadratmetern Solaranlage elektrisch „betanken“werden können. Gute und praktische Dienste lieferte dabei die Solarforschungsanlage inklusive Solartankstelle der DHBW Ravensburg. Im sechsten Semester ging es mit der App „E-Mobility“jetzt einen Schritt weiter. Zwei wesentliche Dienste liefert die App.
Zum einen steht den Nutzern ein CO2-Rechner zur Verfügung. Er rechnet die Einsparung dieses Schadstoffs aus, den der Umstieg von einem Verbrenner auf ein Elektroauto ausmacht. Dazu kommen jede Menge Informationen über die Elektromobilität – von den Fördermöglichen über die Effizienz, Lademöglichkeiten bis zum Stand der Technik der verschiedenen Komponenten.
Verblüffende Erkenntnis
Das Ergebnis des CO2-Rechners mag der Pressemitteilung zufolge manch einen verblüffen. „Wer sich für ein Oberklasse-Elektroauto entscheidet, hat möglicherweise die schlechtere Schadstoffbilanz, als wenn er einen Verbrenner-Kleinwagen fährt“, sagt Timo Scheitler. Alle Berechnungen gehen von einer „Betankung“mit Strom aus dem deutschen Stromnetz aus – wer sich für Solarstrom entscheidet, fährt dabei sicher besser.
Wäre ein Elektroauto eine Alternative für die Studierenden? Tobias Meßmer kommt aus Radolfzell, sein Partnerunternehmen im Studium Energie- und Umwelttechnik ist das International Solar Energy Research Center (ISC) in Konstanz. Das Auto braucht er nur äußerst selten, ein EAuto lohnt sich daher nicht. Timo Scheitlers Partnerunternehmen ist Netze BW – nach dem Studium wechselt er im Oktober an den Standort Stuttgart. Dann wird Carsharing für ihn zur attraktiven Alternative.