Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Lavendelblüten abschneiden und gegen Motten einsetzen
Mit der Ernte aus dem eigenen Garten lassen sich die Plagegeister vertreiben, ohne gleich Gift einzusetzen
BERLIN (dpa/sz) - Lavendel sieht nicht nur schön aus, er hilft auch gegen Kleidermotten. Denn sein Geruch vertreibt die Insekten, die sonst ihren stofffressenden Nachwuchs in die Textilien legen. Die Lavendelblüten werden dafür geerntet und getrocknet. Sie kommen danach in alte Strümpfe und werden zwischen die Kleider im Schrank gehängt oder gelegt. Dazu rät der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.
Um Lavendel richtig zu ernten, sollte man die Blütenstände am besten dann abschneiden, wenn sich die ersten einzelnen lilafarbenen Köpfe gerade erst geöffnet haben. Zu diesem Zeitpunkt hat die Pflanze die höchste Konzentration an Duftstoffen. Der Schnitt wird etwa zehn Zentimeter unterhalb der Blüten angesetzt. Am besten erntet man die intensiv leuchtenden Blütenstände im Laufe des Vormittags, wenn der Morgentau vollständig getrocknet ist.
Um die geernten Blüten zu trocknen, werden die Stängel zu einem kleinen Strauß zusammengebunden. Dieses Sträußchen hängt man an einem schattigen, nicht zu warmen und vor allem luftigen Ort mit den Blütenköpfen nach unten auf. Intensive Sonneneinstrahlung schwächt die Duftstoffe der Pflanze, deshalb nicht im Backofen trocknen!
Nach ein bis zwei Wochen ist der Lavendel dann bereit für seinen Einsatz im Kleiderschrank. Die Blüten sollten sich in diesem Zustand trocken anfühlen und leicht zwischen den Fingern zerbröseln.
Ob als ganzer Strauß, im Strumpf oder im Lavendelsäckchen, die Düfte der Pflanze vertreiben die Plagegeister, ohne dass man Gift einsetzen muss. Auch Nelken, Zedernholz, Pfefferminze, Patschuli oder Thuja finden die Schädlinge unangenehm.
Laut dem Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verband fressen die Raupen der Kleidermotte Felle, Wolltextilien und -teppiche, Pelze oder Daunenkissen. Auch Baumwolle, Jute, zellulosehaltige Textilfasern pflanzlicher Herkunft, Natur- und Kunstseide sowie synthetisches Gewebe werden durchlöchert. Die ausgewachsenen Motten selbst nehmen keine Nahrung mehr auf.
Ist die Plage erst einmal da, hilft Lavendel nicht mehr. Dann heißt es: alle Kleidung waschen, in der Sonne trocknen oder im Trockner – das zerstört Eier und Larven. Alternativ (Wolle) hilft der Eisschrank. Alles Gereinigte luftdicht verpacken und mehrere Tage auf Motten kontrollieren. Beschädigtes besser wegwerfen.