Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Hofgartentreff schärft sein Profil
Knapp drei Monate nach der Einweihung ist das erste Programmheft erschienen.
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AULENDORF - Knapp drei Monate nach der offiziellen Einweihung des Aulendorfer Hofgartentreffs im ehemaligen Alten- und Pflegeheim ist in dieser Woche das erste Programmheft erschienen. Mittlerweile bietet der Treff, der Begegnungsort für einheimische und zugewanderte Menschen in der Stadt sein und zu ehrenamtlichem Engagement einladen soll, an jedem Werktag ein buntes Programm. Sehr gut angenommen werden vor allem die Krabbelgruppen.
„Wir haben jetzt zwei Krabbelgruppen und beide sind stark angefragt“, berichtet Kathrin Feininger, Leiterin des Familientreffs. Die Krabbelgruppen sind montags von 10 bis 11.30 Uhr und dienstags von 9 bis 10.30 Uhr. Weil die zweite Gruppe neu dazukam, hat es nur die Dienstagsgruppe ins frisch gedruckte Programmheft geschafft. Was ebenfalls im Heft fehlt, ist die neue offene Qigong-Frauengruppe, die sich montags von 10 bis 11 Uhr trifft. Verschoben hat sich der Deutschkurs von Montagabend auf Mittwoch von 8 bis 10.30 Uhr.
Für den Eltern-Kindertreff montags von 14.30 bis 16 Uhr sucht Feininger noch eine ehrenamtliche Leitung. Bislang leitet die Aulendorferin selbst die Gruppe, fände es aber hinsichtlich ihrer Familientreff-Leitungsaufgaben schön, wenn sich Interessierte dafür fänden. Denn insgesamt lebt der Hofgartentreff, bei dem auch das Integrationsmanagement als eine Fortsetzung der Flüchtlingssozialarbeit angesiedelt ist (geleistet von den Caritas-Mitarbeitern Fabian Doser, Sabrina Nestvogel, Miriam Weichard und Olivia Lipp), vom ehrenamtlichen Engagement. „Jeder, der Interesse hat, sich einzubringen, kann sich gerne melden. Wir sind auch immer offen für neue Ideen“, sagt Feininger.
Erfreut ist die Leiterin des Familientreffs, dass mit Svenja Förster-Klingele eine Hebamme mit im Boot ist, die ab November zusätzlich zu den Rückbildungskursen auch Geburtsvorbereitungskurse anbietet.
„Wieder fleißig“beteiligt ist der Stadtseniorenrat, berichtet Feininger. So werden beim Seniorennachmittag dienstags von 14 bis 17 Uhr verschiedene Aktivitäten angeboten – seien es Gesellschaftsspiele, Stricken und Häkeln, Singen und Musizieren, Sitztanz, Malen oder Smartphone- und Computerkurse.
Gut angelaufen ist der neue Schach-Treff, der jeden Donnerstagabend von 18 bis 19.30 Uhr stattfindet. Das Angebot habe bislang vor allem bei Kindern und Jugendlichen großen Anklang gefunden, berichtet Feininger. Insgesamt acht Schachbegeisterte seien zum ersten Treffen gekommen, darunter zwei Flüchtlinge.
Ebenfalls neu im Programm ist die „Leihoma und Leihopa“-Sprechstunde donnerstags von 14.30 bis 16 Uhr. Wolfgang und Gerlinde Richter hatten vor dreieinhalb Jahren das Projekt Leihoma-Leihopa in Bad Waldsee ins Leben gerufen. Seit einem Jahr wohnt das Ehepaar Richter in Aulendorf und bietet nun auch hier den „Spatzennest“-Service an.
Ein ganz neuer Kurs, der schon vor dem Start im November laut Feininger das gefragteste Familientreff-Angebot ist, ist das Kangatraining für Mütter und Babys. Der Kurs wird über das Landesprogramm „Stärke“gefördert.
Relativ neu dazu gekommen ist außerdem das Offene Elterncafé donnerstagvormittags, bei dem auch Familienbesucherin Mirjam Messner Fragen beantwortet, ebenso wie in ihrer neuen Sprechstunde dienstags von 13 bis 15 Uhr (die SZ berichtete). Ganz neu ab November gibt es künftig jeden dritten Donnerstag im Monat einen „Stoffwindel-/WindelfreiTragetreff“.
Auch integrative Kurse wie der interkulturelle Frauenstammtisch, Deutschkurse oder interkulturelle Spieleabende gehören nach wie vor zum Programm. „Die Woche ist gut gefüllt mit vielen tollen Angeboten. Für alle ist etwas dabei – für Schwangere, Senioren, Eltern oder Geflüchtete“, freut sich Feininger. Seit Kurzem gibt es im Hofgartentreff auch eine interkulturelle Bücherkiste mit Büchern in verschiedenen Sprachen zum Verleih.
Kostenlose Vorträge aus der Reihe des Sozialraumbündnisses starten zudem erstmals im November. Los geht es am 15. November um 18.30 Uhr im Hofgartentreff zum Thema „Streiten – aber wie?“.
Gutes Miteinander und viele Angebote
Alles in allem ist Leiterin Feininger rundum zufrieden mit den ersten drei Monaten seit Einweihung. „Es läuft sehr gut, ich bin sehr zufrieden.“Lediglich der Bekanntheitsgrad des Treffs als Anlaufstation könne noch besser sein, das sei aber mit dem Programmheft und den Informationen im Internet derzeit am Wachsen.
Für das kommende Jahr wünscht sich Feininger noch weitere Ideen und Ehrenamtliche für die Angebote und kündigt eine Ausweitung des Programms auf Einzelaktionen an – beispielsweise Kunstnachmittage oder Aktionen zu Festtagen wie Bastelkurse zu Ostern oder Weihnachten.
Als positiv bewertet Feininger das Miteinander von Geflüchteten und Einheimischen, auch wenn die Durchmischung noch ausbaufähig sei. Das liege aber auch an kulturellen Unterschieden, so würden Menschen aus Syrien Angebote wie Krabbelgruppen nicht kennen und würden sich langsam herantasten. Schade hingegen sei, dass die Aulendorfer Russlanddeutschen oder Spätaussiedler die Angebote des Familientreffs bis auf die Krabbelgruppe bisher kaum nutzen würden. „Wir sind für alles offen, auch Russischkurse wären eine Idee“, so Feininger.
Wer Ideen für den Hofgartentreff hat oder sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich an Kathrin Feininger wenden, Kontakt: 0176 / 13625682, E-Mail: feininger.k@caritas-bodenseeoberschwaben.de
Das Programmheft gilt für Oktober bis Dezember und gibt’s in Kindergärten, Schulen, im Rathaus, Hofgartentreff und online unter: www.caritas-bodensee-oberschwaben.de/hilfeundberatung/ familientreffs/hofgarten-treffaulendorf