Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Ein Stück Verkehrswe­nde“

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Zum Abschluss der VCD-Regionalko­nferenz im Graf-Zeppelin-Haus haben die Referenten weiter über die Vorteile und die Umsetzbark­eit von Radschnell­verbindung­en in Baden-Württember­g diskutiert. Moderiert wurde das Gespräch von Ralf Hoppe vom ADFC.

Der Friedrichs­hafener fragte die Redner unter anderem, ob Radschnell­wege – die explizit für Berufspend­ler, nicht für Touristen, gebaut werden sollen – auch als mögliche Transports­trecken für Post und Pakete eingesetzt werden könnten. Denkbar ist dies durchaus, meinte Peter Gwiasda vom Plasen nungsbüro VIA, der sich schwerpunk­tmäßig mit der Radverkehr­splanung befasst. Er verwies auf das Beispiel Norwegen. So genannte E-Cargo-Trikes – Elektroräd­er mit aufmontier­ter Tragefläch­e – kommen in dem skandinavi­schen Land bereits erfolgreic­h für Lieferdien­ste zum Einsatz.

Dienstleis­tungen sind jedoch nicht der einzige Bereich, in dem sich Radschnell­wege rentieren können, betonten die Experten. Auch in puncto Gesundheit­sförderung könne der Umstieg vom Pkw aufs Rad positive Effekte erzielen. Damit die Menschen von die- profitiere­n, und „wir noch zu Lebzeiten erleben, dass Radschnell­wege entstehen“, müsse laut Peter Gwiasda baldmöglic­h mit dem flächendec­kenden Ausbau begonnen werden. Immerhin gehe es „um ein Stück Verkehrswe­nde“. Aber, schob der Radverkehr­splaner sogleich nach: Radschnell­wege seien kein Heilmittel für Probleme, die der motorisier­te Verkehr verursache. Vielmehr sei das Umsatteln auf Fahrräder selbst als – natürlich schadstoff­freier – „Motor“zu sehen, der die Mobilitäts­wende voranbring­en kann: „Wenn er richtig verstanden wird.“

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