Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kavaliershaus wurde als Atelier genutzt
Richard Allgaier erinnert sich: „Es war ein Stück romantisches Waldsee“
BAD WALDSEE (hey) - Künstler Richard Allgaier hat das ehemalige Teehäuschen hinter dem Schloss acht Jahre als Atelier genutzt. Für die „Schwäbische Zeitung“erinnert er sich an seine Schaffenszeit im Fürstlichen Garten.
„Das tut mir sehr weh“, sagt Allgaier, als er von der „Schwäbischen Zeitung“vom Brand und dem zerstörten Gebäude hört. Seines Wissens nach nutzte die Fürstliche Familie das Häuschen zuvor noch als Wasch- und Gartenhaus, ehe erst Bildhauer Sepp Beyerle sein Atelier dort bezog und anschließend er als Künstler geduldet wurde, wie er es nennt. „Damals hat die Familie noch im Schloss gewohnt“, erinnert sich Allgaier. Weil er immer wieder Sanierungen im Häuschen vorgenommen habe, musste er nur wenig Miete bezahlen. „Ich habe es sehr genossen, dort ein Atelier zu haben. Es war ein Stück romantisches Waldsee“, so der Künstler. Viele hätten ihn um das Atelier an dieser exponierten Lage beneidet. Und wenn man seinen Erzählungen lauscht, ist das leicht nachvollziehbar. Da ist die Rede von einem gepflegten Fürstlichen Garten, dem nahen Schloßsee, einem Holzboot, dem Geschnattere von Wildenten, der Beobachtung von Eisvögeln und der Natur. Rundbogenfenster und ein offener Kamin machten die Zimmer im Teehäuschen zu etwas Besonderem.
„Irgendwann habe ich das Atelier schweren Herzens aufgegeben“, erinnert sich Allgaier an fehlendes Wasser und verwehrten Zutritt zu den Toiletten im Schloss. Im Laufe der Zeit verwilderte das Häuschen zusehends. Fenster wurden zerschlagen und das Haus verbarrikadiert. Heute wundert er sich, warum das Fürstliche Haus das Teehäuschen derart verfallen ließ.