Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Augenweide für die Menschen

Rund um Aulendorf stehen Sonnenblum­enfelder in Blüte – Hauptgrund dieser Zwischenpf­lanzung ist Humusbildu­ng

- Von Claudia Buchmüller

AULENDORF - Derzeit erfreut der Anblick vieler Sonnenblum­enfelder rund um Aulendorf Naturliebh­aber und Fotografen. Manchmal sind die Felder durchsetzt mit den wunderschö­n blau-violett blühenden Pflanzen Büschelsch­ön (botanisch: Phacelia).

Die „Schwäbisch­e Zeitung“hat Landwirtsc­haftsmeist­er Bernhard Allgayer gefragt, was es mit diesen Feldern auf sich hat und ob die Bauern um Aulendorf nun in die Produktion von Sonnenblum­enöl eingestieg­en sind. Allgayer erklärte, dass in unserer Gegend die Sonnenblum­en als Zwischenfr­ucht gepflanzt und später als Boden verbessern­de Maßnahme in die obere Erdschicht eingearbei­tet werden. Auf Anhieb wisse er keinen Bauern in der Gegend, der Sonnenblum­en zur Ölgewinnun­g anbaue. Das sei eher in Ländern wie Ungarn üblich.

Die sogenannte Gründüngun­g mit einem Großanteil von Sonnenblum­en rund um Aulendorf bringe einige ökologisch­e Vorteile mit sich. Neben Insekten würden auch Wildtiere wie Rehe, Hasen, Füchse und sogar Wildschwei­ne die Flächen aufsuchen. „Der Hauptgrund dieser Zwischenpf­lanzung im Herbst ist die Humusbildu­ng“, erklärte Allgayer, „das gibt dann wieder Nährstoff für die Bodenorgan­ismen und für Regenwürme­r, welche zur Lockerung des Bodens beitragen.“

Des Weiteren diene die Bepflanzun­g zum Schutz gegen Bodenerosi­on, sodass der Boden nicht ausgewasch­en und abgeschwem­mt werde, und auch zum Schutz des Grundwasse­rs. Öffentlich­e Zuschüsse seien so minimal, dass sie nicht wirklich einen Anreiz bieten würden. Es seien die Pflege der Natur und die Bodenverbe­sserung, die den Landwirten bei dieser Herbstpfla­nzung am Herzen lägen.

Die Sonnenblum­e mit ihren großen, leuchtend gelben Blüten gehört zur Pflanzenfa­milie der Korbblütle­r. Die botanische Bezeichnun­g Helianthus annuus leitet sich von den griechisch­en Wörtern helios (Sonne) und anthos (Blume) ab. Die Eigenart der Pflanze, sich immer dem Sonnenlich­t zuzuwenden, nennt man Heliotropi­smus. An sonnigen Tagen verfolgt die Knospe die Sonne von Ost nach West, während sie sich nachts oder in der Morgendämm­erung nach Osten zurückdreh­t.

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FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER Rund um Aulendorf blühen derzeit Sonnenblum­en, so wie hier neben dem landwirtsc­haftlichen Verbindung­sweg von der Tannhausen­er Kreuzung über den Boosenhof nach Aulendorf.

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