Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Harun Toprak schießt Dotternhausen ab
Fußball-Landesligist Friedrichshafen gewinnt mit 4:1
FRIEDRICHSHAFEN (kro) - Nicht zuletzt durch einen Dreierpack von Harun Toprak hat der VfB Friedrichshafen in der Landesliga mit 4:1 gegen den SV Dotternhausen gewonnen. Speziell in der ersten Halbzeit tat sich der VfB gegen tiefstehende Gäste aber enorm schwer.
Friedrichshafens Spielertrainer Daniel di Leo überraschte mit seiner Aufstellung, stellte Toprak neben sich im 4-4-2 als Stürmer auf. „Das Spiel gibt mir jetzt natürlich recht“, meinte di Leo nach Abpfiff grinsend. „Sascha Hohmann und ich haben Haruns Tempo nicht. Marko Föger hätte es, spielt zurzeit aber sehr unglücklich.“Das Tempo sollte für den VfB der Schlüssel zum Sieg werden, allerdings fehlte dem Spiel des VfB im ersten Durchgang die Geschwindigkeit. Dotternhausen stand in einer 52-3-Formation tief in der eigenen Hälfte, agierte vor allem über lange Bälle. Nach zwölf Minuten ging Friedrichshafen in Führung. Marian Pfluger fand mit seiner Flanke am langen Pfosten Toprak, der zum 1:0 traf. Die Führung hielt aber keine 60 Sekunden. Nach einem langen Ball aus der Abwehr setzte sich Dotternhausens Julian Rontke viel zu leicht gegen VfB-Innenverteidiger Ugur Tuncay durch und glich zum 1:1 aus. „Da kriegen wir viel zu schnell das Gegentor“, ärgerte sich di Leo.
Für Friedrichshafen ergab sich ein Problem, das eine typische Schwäche des 4-4-2-Systems offenbarte. Der Raum im Zentrum vor dem gegnerischen Tor war quasi durchgehend unbesetzt, dazu orientierten sich die beiden zentralen Mittelfeldspieler eher defensiv. Dadurch lag der volle Fokus beim VfB auf den Flügeln, wo die Bälle allerdings zu selten in den Strafraum kamen. „Ich musste wieder laut werden in der Halbzeit“, meinte di Leo.
In den zweiten Durchgang startete Friedrichshafen aber optimal. Nach einem Riesendribbling von Nico di Leo über rechts markierte Toprak in der 54. Minute seinen zweiten Treffer, keine zwei Minuten später war er erneut zur Stelle. Nach einem Eckball von rechts sprang ihm der Ball vom Pfosten vor die Füße – 3:1. Dotternhausen ging in der Folge die Luft aus, hatte dem VfB kaum mehr etwas entgegenzusetzen. Sascha Hohmann markierte den Schlusspunkt. „Wir müssen schneller ins Passspiel kommen“, bilanzierte di Leo. Sein Gegenüber Franz Weiß akzeptierte die Niederlage: „Wir mussten einige Spieler ersetzen, das erklärt den Leistungsabfall in der zweiten Halbzeit.“
VfB Friedrichshafen – SV Dotternhausen 4:1 (1:1) – Tore: 1:0, 2:1, 3:1 Harun Toprak (12., 54., 56.), 1:1 Julian Rontke (13.), 4:1 Sascha Hohmann (81.) – Schiedsrichter: Nils Scherrer – Zuschauer: 150.