Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Pieks statt Skalpell
Spritzen gegen Falten werden immer beliebter
BERLIN (dpa/sz) - Patienten lassen beim Schönheitschirurgen zunehmend Korrekturen ohne Skalpell vornehmen. Die sogenannten nicht invasiven Behandlungen wie Faltenunterspritzungen und Botoxbehandlungen verzeichneten einen „erheblichen Zuwachs“, teilt die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie mit, eine von mehreren Fachgesellschaften in diesem Berufsfeld. Knapp 27 Prozent aller Eingriffe wurden im vergangenen Jahr im nicht invasiven Bereich vorgenommen. Deren Anteil stieg um elf Prozentpunkte im Vergleich zu 2016. Das geht aus einer Patientenbefragung der Gesellschaft unter rund 2000 Patienten hervor. Ein weiterer Trend: Die Zahl der Patienten in den Dreißigern ist deutlich gestiegen.
Faltenunterspritzungen und Botoxbehandlungen werden in der Regel ambulant durchgeführt und haben eine vorübergehende Wirkung. Bei den Unterspritzungen kommen Füllmaterialien wie etwa Hyaluronsäure zum Einsatz, die nach einiger Zeit vom Körper wieder abgebaut werden. Diese Methode wird vor allem bei den Falten zwischen Nase und Mund, den sogenannten Nasolabialfalten, angewendet.
Mit dem Nervengift Botulinumtoxin – kurz Botox – werden die Muskeln im Gesicht geschwächt, die für Falten verantwortlich sind. Die Wirkung greift in die Mimik ein, der Effekt ist ebenfalls vorübergehend, da der Körper Botox wieder abbaut.
Fast 84 Prozent aller Patienten waren weiblich. 93 Prozent der befragten Frauen und 82 Prozent der Männer gaben im Übrigen an, dass sie den Eingriff nur für sich selbst vornehmen ließen.