Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Längere Öffnungszeiten, aber kürzere Badeaufsicht
Zellersee in Bad Schussenried wird eine Badestelle – Was sich 2019 alles ändert
BAD SCHUSSENRIED - Wer hätte gedacht, dass es so kompliziert sein würde, das Freibad am Zellersee in eine Badestelle zu verwandeln? Schon seit Monaten beschäftigt das Thema immer wieder den Schussenrieder Gemeinderat. Diese Woche traf das Gremium einige wesentliche Entscheidungen – eine Übersicht.
Badeaufsicht:
An einer Badestelle ist keine Badeaufsicht vorgeschrieben. Alle Fraktionen waren sich jedoch einig, dass sie eine Badeaufsicht wollen – vor allem zu den Zeiten, an denen wahrscheinlich Kinder und Jugendliche am See sein werden. Es entspann sich eine Diskussion, welche Uhrzeiten abgedeckt werden sollten – vor dem Hintergrund, dass bei der Stadt nur eine Person mit der entsprechenden Ausbildung arbeitet und es allen recht wäre, die Badeaufsicht mit dieser einen Person abzudecken, um kein Geld für fremdes Personal ausgeben zu müssen. Bürgermeister Achim Deinet stellte jedoch klar, dass das wahrscheinlich unmöglich sein wird. Denn im Sommer und vor allem in den Ferien wird die Badestelle sieben Tage die Woche geöffnet sein. Um die Ruhezeiten einzuhalten, braucht es also auf jeden Fall eine zweite Person für die Badeaufsicht. Vorläufig einigte der Gemeinderat sich darauf, die Badestelle nächstes Jahr während der Badesaison täglich von 7 bis 21 Uhr frei zugänglich zu machen, eine Badeaufsicht jedoch unter der Woche nur von 13 bis 17 Uhr und am Wochenende von 11 bis 17 Uhr anzubieten. Die Verwaltung soll nun einen Plan erarbeiten, inwieweit diese Uhrzeiten tatsächlich mit einer Person abgedeckt werden können, beziehungsweise wie viele Stunden der diesjährige Betreiber noch zusätzliches Personal stellen muss. Die Krankheitsund Urlaubsvertretung soll ebenfalls die Firma PVM übernehmen.
Die Badestelle wird nur zu den Öffnungszeiten frei zugänglich sein. Ein Schließdienst wird das Tor morgens auf- und abends zuschließen. So soll verhindert werden, dass am See wilde Partys gefeiert werden und der Platz völlig vermüllt wird. Ein Mitarbeiter
Zugang:
wird das Gelände morgens auch begehen und auf Gefahren überprüfen, also zum Beispiel Glasscherben entfernen.
Getrennte Bereiche:
Eine Badestelle muss als solche klar erkennbar sein. Das bedeutet auch, dass die bestehende Trennung zwischen Bade- und Fischereibetrieb erhalten bleibt. Die Verwaltung wird eine Haus- und Badeordnung erstellen, in der diese Trennung mit aufgenommen wird.
Lange Zeit war unklar, wie es mit der Haftung aussieht. Wichtig ist daher, dass die Badestelle ausreichend beschildert ist, wie zum Beispiel, dass das Baden auf eigene Gefahr geschieht und dass klar erkennbar ist, wo sich flache und tiefe Bereiche befinden.
Beschilderung: Kostenloses Parken:
Abgelehnt wurde die Idee, einen Parkautomaten aufzustellen. Der Parkplatz bleibt also weiterhin kostenlos.
Badeinsel/Badesteg:
Aus rechtlichen Gründen wurde bereits das Sprungtrampolin entfernt. Da auch die Badeinsel eine Attraktion ist, was laut Gutachten problematisch bei einer Badestelle ist, soll auch diese entfernt werden. Letztendlich beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, Angebote für die Entfernung einzuholen, gleichzeitig aber nach Alternativen zu schauen. Eine Möglichkeit, die im Raum steht, ist die Badeinsel zu überbauen, sie also zum Beispiel in ein Entenhaus zu verwandeln, so dass sie nicht mehr von Schwimmern genutzt werden kann. Das könnte eventuell billiger als die Entfernung sein. Das gleiche gilt für die beiden Stege am Zellersee. Sie müssen entweder abgebaut oder so gesichert werden, dass sie von Schwimmern nicht mehr genutzt werden können. Auch hier sollen beide Varianten geprüft werden.
2019 soll es wieder ein gastronomisches Angebot geben, am liebsten ausgeweitet auf Kaffee und Kuchen. Diesen Wunsch formulierten die Teilnehmer des Workshops Zellersee. Da die Zusammenarbeit mit dem diesjährigen Anbieter gut geklappt hat, wurde beschlossen, auch 2019 mit diesem weiter zusammenzuarbeiten. Mittelfristig gibt es aber diverse Ideen, wie
Gastroangebot:
eine Gastronomie am See aussehen könnte.
Stichwort Wasserqualität:
Die Stadt besitzt mittlerweile ein Mähboot und wird mit diesem auch 2019 wieder versuchen, den Pflanzenwuchs so weit einzudämmen, dass es angenehm ist, im See zu schwimmen. Die Qualität des Wassers selbst ist laut Deinet weiterhin einwandfrei. 2019 wird es dennoch eine neue wasserchemische Untersuchung geben.
Gebäudeplanung:
Die Teilnehmer des Workshops haben drei Varianten entwickelt, wo sich in Zukunft welcher Bereich (Kinderspielplatz, Toiletten) und die Gastronomie befinden könnten. Allen Gemeinderäten ist es wichtig, dass für die Planungen und die spätere Umsetzung nicht unverhältnismäßig viel Geld ausgegeben wird. Die Vorgabe ist daher, Angebote hierfür einzuholen, die sich an der jetzigen Größe des Betriebs orientieren. Parallel wurde die Verwaltung beauftragt, nach einem Betreiber beziehungsweise Investor zu suchen. Die eingegangenen Angebote sollen dann im Gemeinderat diskutiert werden.