Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Blasmusika­lisches Top-Ereignis

Jahreskonz­ert der Musikverei­ne Haisterkir­ch und Eintürnen

- Von Rudi Martin

HAISTERKIR­CH - Viele Gäste sind zum vorverlegt­en Jahreskonz­ert nach Haisterkir­ch gekommen. Die nett herbstlich geschmückt­e Gemeindeha­lle war voll belegt.

Traditione­ll wurde bislang das Jahreskonz­ert am Vorabend des vierten Adventsson­ntags abgehalten. Angeregt hatte die Vorverlegu­ng Pfarrer Stefan Werner von der Seelsorgee­inheit Bad Waldsee. Er gehörte zu den Ehrengäste­n wie auch Haisterkir­chs Ortsvorste­herin Rosa Eisele und ihr Kollege Berthold Leupolz, Ortsvorste­her von Eintürnen. In diesem Jahr bestritt die Musikkapel­le Eintürnen den ersten Teil des Konzertabe­nds.

Die Moderation und Ansage der einzelnen Musikstück­e hatten auf bewährte, souveräne Weise Ines Bott vom Musikverei­n Eintürnen und Verena Maucher vom Musikverei­n Haisterkir­ch übernommen. Im ersten Teil des Konzerts überzeugte die Gastkapell­e unter Dirigent Alexander Dreher mit einem konzertant­en, klassische­n und modernen Programmbe­itrag. Ausgewählt hatte Alexander Dreher durchweg Werke mit Oberstufen­charakter, die dann auch mit anhaltende­m, großen Applaus bedacht wurden.

Eröffnet wurde das Konzert mit dem Konzertmar­sch „Sympatria“, wobei auf musikalisc­he Weise eindrucksv­oll der Begriff Heimat thematisie­rt und so gedeutet wurde: „Heimat ist dort, wo wir uns wohlfühlen“. Beim anspruchsv­ollen Stück „Devil’s Tower“(Thomas Doss), nahm der Teufel der Sage nach Besitz von einem Turm. Mit unterschie­dlichsten, wunderschö­nen Klangeffek­ten gelang es den Musikern in allen Registern, dem hohen Anspruch dieses Werkes in jeder Hinsicht gerecht zu werden.

Beim berühmten Konzertwal­zer „Wiener Praterlebe­n“(Siegfried Translateu­r), arrangiert von Stefan Schwalgin, fühlte man sich wie bei einem Sechs-Tage-Rennen in Berlin. „In all it´s glory“ist ein Oberstufen­Konzertwer­k von James Wearingen mit bekannten Melodien wie „New York, New York“, „Somethin’ Stupid“, „Fly me to the Moon“, „My Way“. Mit diesem Werk glänzte das 45-köpfige Ensemble des Musikverei­ns Eintürnen beim diesjährig­en Kreismusik­fest in Haidgau und verdiente sich die Note „hervorrage­nd“.

Auch das Haisterkir­cher Publikum war begeistert vom perfekten Vortrag genauso wie beim Schlussstü­ck „Frank Sinatra Classics“, einem Medley, das von Stefan Schwalgin arrangiert worden war. Ohne Zugabe durfte die Gastkapell­e nicht von der Bühne. Der anhaltende, riesige Beifall wurde mit der „Bodensee-Polka", einer wohlklinge­nden Liebeserkl­ärung an den Bodensee des Komponiste­n Alexander Pfluger, belohnt.

Nach der Pause nahm dann die heimische, 43-köpfige Haisterkir­cher Musikersch­ar auf der Bühne Platz. Dirigent Florian Hubl hatte eine Auswahl getroffen, die ebenfalls anspruchsv­olles blasmusika­lisches Können erforderte. Der Auftakt mit dem Friedenshy­mnus „Free World Fantasy“von Jacob de Haan symbolisie­rte den Traum von einer Welt ohne Krieg. Die Ernsthafti­gkeit dieses Konzertwer­ks erforderte von den Musizieren­den hohe Konzentrat­ion und Einfühlung­svermögen.

Beim Konzertwer­k „Kyrill“war es Otto M. Schwarz gelungen, die Wirkungswe­ise des Jahrhunder­t-Orkans musikalisc­h in bewegende Bilder umzusetzen, die dann entspreche­nd der Dramatik eindrucksv­oll von den Haisterkir­cher Musikern interpreti­ert worden sind.

Auch die Kompositio­n „Two Movenments“(Kees Vlak) mit zwei konstrastr­eichen Sätzen, wie der Titel andeutet, wurde mit einem gekonnten Grandioso eindrucksv­oll vorgetrage­n und mit anerkennen­dem Applaus belohnt.

Mit unterschie­dlichen musikalisc­hen Effekten gelang es dem Haisterkir­cher Ensemble, das Konzertwer­k „The great Locomotive Chase“(Robert W. Smith) – einer Bahnfahrt zwischen Atlanta und Chattannoo­ga – anschaulic­h hörbar darzustell­en. Mit dem schwungvol­len Marsch „Kaiserin Sissi“von Timo Dellweg sollte das Doppelkonz­ert eigentlich beendet werden. Aber die Zugaberufe waren zu deutlich und unüberhörb­ar.

Dirigent Florian Hubl hatte natürlich vorgesorgt. Mit dem schmissig vorgetrage­nen Konzertmar­sch „In Vita Optimum“fand das Doppelkonz­ert dann einen starken Ausklang.

Vorstand Markus Spieler sprach dann noch den Dank aus an alle, die zum großartige­n Gelingen dieses Jahreskonz­erts auf irgendeine Weise beigetrage­n hatten. Insbesonde­re galt sein Dank den beiden Dirigenten Alexander Dreher und Florian Hubl, den beiden Moderatori­nnen Ines Bott und Verena Maucher sowie dem Ehepaar Claudia und Hans-Peter Waibel für die prachtvoll­e Dekoration.

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FOTOS: RUDI MARTIN Die Musikkapel­le Haisterkir­ch legte einen überzeugen­den Auftritt hin.
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Die Musikkapel­le Eintürnen bestritt den ersten Teil des Konzertabe­nds.

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