Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
KG-Ringer stehen dicht vor dem Titelgewinn
Baienfurt-Ravensburg-Vogt lässt sich in der Oberliga von Fachsenfeld/Dewangen nicht aufhalten
BAIENFURT - Mit einem 24:14-Erfolg gegen die KG Fachsenfeld-Dewangen haben die Oberliga-Ringer der KG Baienfurt-Ravensburg-Vogt ihrem Ziel Meisterschaft weiter Vorschub geleistet. Sollte Jan Zirn am Dienstag im Nachholkampf gegen den Nendinger Ivan Polisciuc punkten, bräuchten die KGler nur noch einen Sieg, um vorzeitig den Titelgewinn zu feiern.
Am Samstag wurde Zirn geschont. Wegen einer leichten Blessur, zugezogen beim WM-Einsatz U23 in Budapest, hatte der KGler auf einen Start verzichtet, weswegen Markus Dreher vor dem gewohnt zahlreichen und lebhaften heimischem Publikum in die Bresche springen musste. Punktemäßig spielte das keine Rolle, denn mangels eines Vertreters der Gäste gab es die fällige Höchstwertung kampflos. Ihren Schreckmoment hatten die Oberschwaben dann später, als Patryk Dworczyk völlig überraschend gegen Peter Eckstein schon nach einer Minute auf die Schultern ging. Das war so nicht kalkuliert, wie sich aus den betretenen Gesichtern in der Betreuerecke ablesen ließ. Am meisten ärgerte sich der KG-Ringer selbst über seinen Blackout, zumal es beim Stand von 14:12 für die Gäste nun plötzlich kritisch für das Heimteam aussah.
Das Geschehen bis dahin hatte sich weitgehend im vorhersehbaren Rahmen abgespielt. Moritz Buck kam zum Auftakt gegen Ralf Pfisterer über Ansätze nicht hinaus und musste beim 0:16 letztlich vor der körperlichen Dominanz des Gästeringers kapitulieren. Clever holte Timofei Xenidis per Schultersieg über Julian Kling die erste Höchstwertung für die rote Ecke. Interessante Techniken zeigte Magomed Makaev beim 16:0 über Lorenz Sturm, sodass nach Markus Drehers kampfloser Vier und der technischen Niederlage (0:17) Rene Zirns gegen den erfahrenen Enio Kertuscha die Gastgeber mit einem knappen Vorsprung von 12:8 in die Pause gingen.
Deutliche Niederlagen von Christoph Dornfeld prägten bisher seine Aufeinandertreffen mit Christian Pfisterer. Am Samstag deutete sich zunächst die Kehrtwende an, denn mit seiner ersten Aktion gelangen dem Baienfurter sechs Wertungspunkte. Trotz starker Leistung konnte Dornfeld dann aber auch einen zwischenzeitlichen 10:2-Vorsprung nicht halten, begrenzte aber mit 10:15 die Ausbeute Pfisterers auf zwei Mannschaftspunkte. Nach Patryk Dworczyks Debakel hielt Alexander Schaich beherzt und energisch seinen Gegner Michael Eckstein mit 19:4 technisch auf Distanz und brachte die KGler zurück in die Spur. Einmal mehr war es dann Benedikt Rebholz, der den Sack zuschnürte. Mit einem technischen 15:0 gegen Jan Musial innerhalb eineinhalb Minuten war der Mannschaftssieg unter Dach und Fach. Zum Abschluss konnte Kevin Henkel ohne Druck agieren und seine enorme Bandbreite darbieten. Beim 15:0 über Jonas Heib behielt der KGler in jeder Situation die Kontrolle und verwertete auch Attacken seines Kontrahenten zu Zählbarem.
„Es hat Spaß gemacht zu Pfeifen“, ließ Mattenleiter Lothar Herzog (AVG Sulgen) im Kampfprotokoll bemerken. Auch das wohl ein Indikator, welchen Stellenwert die Baienfurter Heimszene innerhalb der Liga derzeit einnimmt.
Die Begegnungen:
57 kg, Griechisch-römisch: Moritz Buck Ralf Pfisterer 0:16 techn. Niederlage, Zwischenstand 0:4 130 kg, Freistil: Timofei Xenidis – Julian Kling Schultersieg, Zw. 4:4 61 kg, Fr: Magomed Makaev – Lorenz Sturm 16:0 techn. Überlegenheit, Zw. 8:4
98 kg, Gr: Markus Dreher kampfloser Sieger, Zw. 12:4
66 kg, Gr: Rene Zirn – Enio Kertusha 0:17 techn. Niederlage, Zw. 12:8
86 kg, Fr: Christoph Dornfeld – Christian Pfisterer 10:15 Punktniederlage, Zw. 12:10
71 kg, Fr: Patryk Dvorczyk – Peter Eckstein Schulterniederlage, Zw. 12:14
80 kg, Gr: Alexander Schaich – Michael Eckstein 19:4 techn. Überlegenheit, Zw. 16:14
75 kg, Gr: Benedikt Rebholz – Jan Musial 15:0 techn. Überlegenheit, Zw. 20:14
75 kg, Fr: Kevin Henkel – Jonas Heib 15:0 techn. Überlegenheit, Endstand 24:14.