Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Schweizer gegen „Hornkuh-Initiative“
GENF (AFP) - Schweizer Bauern, die Kühe mit Hörnern halten, bekommen auch künftig keine zusätzliche Unterstützung vom Staat. Bei einer Volksabstimmung über das umstrittene Entfernen von Kuhhörnern stimmten am Sonntag laut amtlichem Endergebnis 54,7 Prozent der Teilnehmer gegen die sogenannte Hornkuh-Initiative.
Mit einer Unterstützung von 45,3 Prozent der Teilnehmer scheiterte die Hornkuh-Iniative relativ knapp. Der Bergbauer Armin Capaul, der in Perrefitte im Kanton Bern Kühe hält, hatte mehr als 100 000 Unterschriften für sein Anliegen gesammelt und war in der Schweiz so zu einem Medienstar geworden. Verbieten lassen wollte er das Entfernen von Kuhhörern nicht. Er forderte aber, dass Bauern, die ihren Kühen und anderen Weidetieren nicht die Hörner entfernen, in der Verfassung zusätzliche staatliche Subventionen zugesprochen werden.
Bei einer zweiten Abstimmung gaben die Schweizer am Sonntag den Sozialversicherungen grünes Licht, Versicherte bei Verdacht auf Missbrauch durch Detektive überwachen zu lassen. Eine deutliche Mehrheit von 64,7 Prozent stimmte dafür.
Eine dritte Initiative der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP), die der Schweizer Justiz immer Vorrang vor der internationalen Justiz geben wollte, hatte keinen Erfolg. Für die sogenannte Selbstbestimmungsinitiative stimmten den Angaben zufolge nur 33,8 Prozent der Teilnehmer. SVP-Vizechefin Celine Amaudruz räumte auf SRF ein, dass dies eine deutliche Niederlage sei.