Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Teure Schweinebo­rsten bedrohen Beruf

Bürstenmac­her Armin Karle geht mit Kreativitä­t gegen Probleme vor.

- Von Franziska Telser

BAD WALDSEE - Wie geht es weiter mit der Jugendpart­izipation? Das wurde in der jüngsten Sitzung des Arbeitskre­ises für Kinder, Jugend und Bildung in Bad Waldsee diskutiert. Das Thema war vor allem deshalb interessan­t, weil die Kinderund Jugendbeau­ftragte Lea HollyUlbri­ch, die bisher im Jugendkult­urhaus Prisma gearbeitet hat, Ende November nach Biberach wechselt.

Holly-Ulbrich hat als Kinderund Jugendbeau­ftragte in Bad Waldsee den Grundstein für die Jugendpart­izipation gelegt. Nun gilt es an ihre Arbeit anzuknüpfe­n. Dafür stellt die Stadt dem Jugendkult­urhaus zwei Jahre lang eine zusätzlich­e 30 Prozent-Stelle zur Verfügung. Das hatte der Verwaltung­sausschuss im September beschlosse­n. „Sobald diese Stelle besetzt ist, wollen wir da weiterkomm­en“, sagte Bürgermeis­ter Weinschenk in der jüngsten Sitzung.

Neben ihrer Tätigkeit als Kinderund Jugendbeau­ftragte war HollyUlbri­ch auch als Mitarbeite­rin des Prisma eingesetzt. „Das wollen wir künftig trennen“, erklärte Gerlinde Buemann, die zuständige Fachbereic­hsleiterin. Deshalb seien zwei Stellen ausgeschri­eben worden: jeweils für den Kinder- und Jugendbeau­ftragten und den Mitarbeite­r im Prisma. Derzeit laufen die Vorstellun­gsrunden. Bis Ende der Woche soll eine Entscheidu­ng fallen.

Zudem fehle im Prisma jemand für ein freiwillig­es soziales Jahr. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagte Matthias Stöhr, Leiter des Jugendkult­urhauses. Auch hier habe man noch eine Option laufen. Ansonsten muss eine andere Lösung gefunden werden. Das könne zum Beispiel eine 450-Euro-Stelle sein. „Wenn wir alles alleine machen müssen, geht es nicht“, betonte Stöhr, „dann können wir dicht machen.“

Die personelle­n Schwierigk­eiten zeigen sich vor allem beim Veranstalt­ungsangebo­t. „Wir bekommen die Rückmeldun­g, dass sich die Jugendlich­en mehr Partys wünschen“, so Stöhr. „Das ist aber eine Geldund eine Personalfr­age.“Ohne den Personalwe­chsel hätte es zum Beispiel eine Nikolauspa­rty gegeben. Das sei aber nur mit Stöhr als Vollzeitst­elle und einer Auszubilde­nden nicht realisierb­ar. „Wenn wir im kommenden Jahr wieder voll besetzt sind, wollen wir da wieder angreifen“, erläuterte der Jugendkult­urhausleit­er.

Eine kleine Meinungsve­rschiedenh­eit kam auf, als Rita König wieder auf die jahrelange Forderung der SPD nach einem Kleinspiel­feld zu sprechen kam. Als sie sich bei Stöhr über die Nachfrage der Jugendlich­en an so einem Feld erkundigte, unterbrach Bürgermeis­ter Weinschenk sie barsch. „Das haben wir doch schon besprochen.“König ließ sich davon jedoch nicht beirren: „Ich hätte da schon gerne eine Antwort“, konterte sie. Grundsätzl­ich, antwortete Stöhr, sei jede Investitio­n in die Jugendarbe­it eine gute Investitio­n und Sport sei der richtige Weg.

„Wenn wir alles alleine machen müssen, geht es nicht. Dann können wir dicht machen.“

Matthias Stöhr, Leiter des Jugendkult­urhauses

 ?? FOTO: WOLFGANG HEYER ??
FOTO: WOLFGANG HEYER
 ?? FOTO: ARCHIV/HEY ?? Derzeit ist die Stadt auf der Suche nach zwei neuen Mitarbeite­rn im „Prisma“.
FOTO: ARCHIV/HEY Derzeit ist die Stadt auf der Suche nach zwei neuen Mitarbeite­rn im „Prisma“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany