Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
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BAD WALDSEE - Wie geht es weiter mit der Jugendpartizipation? Das wurde in der jüngsten Sitzung des Arbeitskreises für Kinder, Jugend und Bildung in Bad Waldsee diskutiert. Das Thema war vor allem deshalb interessant, weil die Kinderund Jugendbeauftragte Lea HollyUlbrich, die bisher im Jugendkulturhaus Prisma gearbeitet hat, Ende November nach Biberach wechselt.
Holly-Ulbrich hat als Kinderund Jugendbeauftragte in Bad Waldsee den Grundstein für die Jugendpartizipation gelegt. Nun gilt es an ihre Arbeit anzuknüpfen. Dafür stellt die Stadt dem Jugendkulturhaus zwei Jahre lang eine zusätzliche 30 Prozent-Stelle zur Verfügung. Das hatte der Verwaltungsausschuss im September beschlossen. „Sobald diese Stelle besetzt ist, wollen wir da weiterkommen“, sagte Bürgermeister Weinschenk in der jüngsten Sitzung.
Neben ihrer Tätigkeit als Kinderund Jugendbeauftragte war HollyUlbrich auch als Mitarbeiterin des Prisma eingesetzt. „Das wollen wir künftig trennen“, erklärte Gerlinde Buemann, die zuständige Fachbereichsleiterin. Deshalb seien zwei Stellen ausgeschrieben worden: jeweils für den Kinder- und Jugendbeauftragten und den Mitarbeiter im Prisma. Derzeit laufen die Vorstellungsrunden. Bis Ende der Woche soll eine Entscheidung fallen.
Zudem fehle im Prisma jemand für ein freiwilliges soziales Jahr. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagte Matthias Stöhr, Leiter des Jugendkulturhauses. Auch hier habe man noch eine Option laufen. Ansonsten muss eine andere Lösung gefunden werden. Das könne zum Beispiel eine 450-Euro-Stelle sein. „Wenn wir alles alleine machen müssen, geht es nicht“, betonte Stöhr, „dann können wir dicht machen.“
Die personellen Schwierigkeiten zeigen sich vor allem beim Veranstaltungsangebot. „Wir bekommen die Rückmeldung, dass sich die Jugendlichen mehr Partys wünschen“, so Stöhr. „Das ist aber eine Geldund eine Personalfrage.“Ohne den Personalwechsel hätte es zum Beispiel eine Nikolausparty gegeben. Das sei aber nur mit Stöhr als Vollzeitstelle und einer Auszubildenden nicht realisierbar. „Wenn wir im kommenden Jahr wieder voll besetzt sind, wollen wir da wieder angreifen“, erläuterte der Jugendkulturhausleiter.
Eine kleine Meinungsverschiedenheit kam auf, als Rita König wieder auf die jahrelange Forderung der SPD nach einem Kleinspielfeld zu sprechen kam. Als sie sich bei Stöhr über die Nachfrage der Jugendlichen an so einem Feld erkundigte, unterbrach Bürgermeister Weinschenk sie barsch. „Das haben wir doch schon besprochen.“König ließ sich davon jedoch nicht beirren: „Ich hätte da schon gerne eine Antwort“, konterte sie. Grundsätzlich, antwortete Stöhr, sei jede Investition in die Jugendarbeit eine gute Investition und Sport sei der richtige Weg.
„Wenn wir alles alleine machen müssen, geht es nicht. Dann können wir dicht machen.“
Matthias Stöhr, Leiter des Jugendkulturhauses