Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Der Towerstars-Motor läuft und läuft
Ravensburg eilt in der DEL2 von Sieg zu Sieg – Am Dienstag gegen die Kassel Huskies
RAVENSBURG - Das Zauberwort für die Ravensburg Towerstars am Montag hieß: Regeneration. Die Pause, die Trainer Jiri Ehrenberger seiner Mannschaft gönnte, war einerseits notwendig, andererseits aber auch mehr als verdient. Denn was die Towerstars da in den vergangenen eineinhalb Wochen in der DEL2 geleistet haben, ist beeindruckend.
Fünf Spiele haben die Ravensburger seit der Länderspielpause absolviert, alle fünf haben sie gewonnen. Keine Hürde war dabei zu hoch, als dass die Tabellenführer aus Oberschwaben sie nicht überwinden hätten können. Am Dienstag (20 Uhr) steht die nächste Aufgabe an, dann kommen die heftig kriselnden Kassel Huskies in die Ravensburger Eissporthalle.
Aufhalten kann die Towerstars in dieser Saisonphase offenbar nichts und niemand. Der Motor läuft und läuft. Weder die Rückstände gegen Bayreuth und Crimmtischau (jeweils 0:2 nach dem ersten Drittel), noch der Feueralarm gegen Bietigheim, noch ein halbes Drittel in Unterzahl in Heilbronn, noch 42 Minuten Ladehemmung gegen Bad Nauheim am Sonntagabend konnte diese Truppe ins Wanken bringen. „Wir sind eine Mannschaft. Das ist unsere große Stärke“, hatte Towerstars-Kapitän Vincenz Mayer in der Länderspielpause als großen Vorteil der aktuellen Saison genannt. Die jüngsten Auftritte haben diese Aussage eindrucksvoll bestätigt.
Ein Kader, der in dieser Saison zu Höherem berufen ist
Die Leistung in Heilbronn ist durchaus einen zweiten Blick wert. Wie die Mannschaft die lange Unterzahl in der ersten Hälfte des Schlussdrittels überstand, wie sie die Räume eng machte, sich aufeinander verlassen konnte, die Heilbronner zur Verzweiflung trieb, ließ den Gedanken zu, dass sich hier ein Kader gefunden hat, der zu Höherem in dieser Saison berufen ist. „Wir haben unsere Klasse gezeigt“, freute sich Ehrenberger nach dem 5:2 bei den Falken.
Auslöser für das lange Heilbronner Powerplay war eine Rudelbildung am Falken-Tor gewesen, nach der Ilkka Pikkarainen wegen einer „verbalen Entgleisung“dauerhaft vom Eis musste – auch wenn er und Martin Kokes offenbar den Schiedsrichtern sogleich klar machten, dass es mit ihm den falschen Spieler traf.
Rekordverdächtige Strafe wird zurückgenommen
„Er hat mir versichert, dass er nichts gesagt hat“, sagte Ehrenberger nach dem Spiel zu der Szene, die rekordverdächtige 62 Minuten Strafe nach sich zog. Wie sich zeigte, hatte Pikkarainen nicht gelogen. Er wurde freigesprochen und durfte gegen Bad Nauheim wieder mitmachen.
Dafür fehlt Kokes wegen der Sperre nun noch sieben Spiele lang, wodurch Ehrenberger eine ganze Weile mit sechs Verteidigern auskommen muss. Bange werden muss dem Towerstars-Coach aber nicht allzu sehr. Neun Punkte Vorsprung hat der Tabellenführer schon auf die Löwen Frankfurt, am Dienstag könnten weitere dazukommen. Dann sind die Kassel Huskies zu Gast in Ravensburg.
Vielleicht kommen ja sogar wieder mehr als die 2523 Zuschauer – Minuskulisse in dieser Saison – gegen Bad Nauheim in die Eissporthalle. Und vielleicht sind sie ja sogar mal etwas lauter als am Sonntagabend. Da war über weite Strecken von den Rängen nicht viel zu hören.