Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Tafelesch wird ab März erschlossen
Gemeinderat entscheidet zwischen Recylingmaterial und frischem Kies
ZOLLENREUTE/AULENDORF (pau) Während dieser Tage an anderen Orten stark über künftige Kiesabbaugebiete diskutiert wird, soll der Kies in Zollenreute im kommenden Jahr wieder unter der Erde verschwinden. Im Februar/März nämlich will die Stadt Aulendorf dort mit der Erschließung des Neubaugebiets Tafelesch beginnen. Der Gemeinderat hat sich nun damit befasst, inwieweit auch Recyclingmaterialien anstelle von Schroppen, Kiessand und Sand verwendet werden können, um den Untergrund zu verbessern, Gräben zu verfüllen und Rohre zu umhüllen.
Bebaubar sollen die Grundstücke – vorgesehen sind 24 Bauplätze – bis Anfang September 2019 sein, zuvor muss die Stadt diese allerdings noch erschließen, also an die Kanalisation anschließen, Wasser-, Strom- und sonstige Leitungen verlegen und auch Straßen bauen.
Jetzt hat der Gemeinderat die Erschließungsarbeiten sowie die Regenwasserableitung samt Erweiterung des Rückhaltebeckens für insgesamt rund 1,1 Millionen Euro an die Firma Heydt aus Aulendorf vergeben. Sie hatte im Bieterverfahren das günstigste Angebot vorgelegt. Bei der Planung der Erschließung des Baugebiets Tafelesch rechnet die Stadt mit insgesamt knapp 1,4 Millionen Euro.
Die Firma Heydt hatte zudem angeboten, einen Teil der Füllungen mit Recyclingmaterial zu machen, was letztlich auch günstiger ist. Die Stadtverwaltung indes kam in ihrer Bewertung zu dem Schluss, dass das Recyclingmaterial qualitativ nicht gleichwertig zu dem ausgeschriebenen Material sei, und daher ein Baustofflabor ständig die Qualität überwachen müsse, was zusätzliche Kosten verursacht.
SPD-Rat Pascal Friedrich nahm indes die aktuelle Diskussion um die umstrittene Neuausweisung von Kiesabbaugebieten in den Blick: „Ich würde mich schon für Recyclingmaterial aussprechen.“Der Gemeinderat stimmte ebenfalls einstimmig dafür, soweit möglich von dem Angebot der Firma Heydt zum Einbau von Recyclingmaterial Gebrauch zu machen.