Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
RRPS-Betriebsrat: „Harter Brexit nicht existenziell“
Ein harter Brexit wäre nach Einschätzung von Thomas Bittelmeyer, Betriebsratsvorsitzender von Rolls-Royce Power Systems, für den Mutterkonzern Rolls-Royce „ein harter, dramatischer Schlag, ein absolutes Horrorszenario“. Für die deutsche Tochter RRPS wäre ein ungeregelter Austritt der Briten aus der EU angesichts der Kunden- und Produktionsstruktur seiner Meinung nach „nicht schön, aber auch nicht existenziell“. Dass die britische Politik Druck auf Rolls-Royce ausübt, den angekündigten Abbau von 4500 Stellen nicht nur in England umzusetzen, hat Bittelmeyer bis dato nicht wahrgenommen. Seiner Auffassung nach haben die Verantwortlichen dort im Moment vor allem das Ziel, eines der größten britischen Unternehmen auch nach dem Brexit in möglichst ruhigem Fahrwasser zu halten. Ab Januar wollen Betriebsrat und Vorstand von RRPS über eine Verlängerung der bis April 2020 laufenden Jobgarantie beim Motorenbauer verhandeln.
Die Belegschaft in Friedrichshafen sieht dem Brexit laut Betriebsrat eher gelassen entgegen. Schließich seien die meisten Kollegen persönlich nicht betroffen. Bittelmeyer geht davon aus, dass der RRPSVorstand mit dem Mutterkonzern auch für das kommende Jahr Budgets vereinbart hat, die Bestand haben, egal auf welche Art und Weise das Vereinigte Königreich die EU verlassen wird. Dass RRPS verkauft werden soll, kann sich Bittelmeyer nach eigenem Bekunden derzeit nicht vorstellen. „Das würde kurzfristig Geld in die Kasse von Rolls-Royce bringen, sich aber mittel- und langfristig nicht auf den Börsenkurs auswirken. Der Betriebsratschef geht davon aus, dass RR das tut, was sein CEO angekündigt hat: „RRPS als integralen Bestandteil des RollsRoyce-Konzerns ausbauen“. (mh)