Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

200 000 Euro gibt’s für die Erschließu­ng des Wohngebiet­es „Hungerberg“

Einstimmig: Ortschafts­rat Michelwinn­aden billigt Haushaltsp­lan 2019 – Räte fordern Nachbesser­ungen bei LED-Straßenbel­euchtung

- Von Sabine Ziegler

MICHELWINN­ADEN - Vor Beschlussf­assung des Haushaltsp­lanes 2019 am Montag im Waldseer Gemeindera­t haben auch die Gremien der Ortschafte­n die Gelegenhei­t bekommen, den 450 Seiten starken Entwurf zu diskutiere­n. Am Montagaben­d befassten sich die Räte von Michelwinn­aden in der Burg mit dem umfangreic­hen Zahlenwerk, das sie nach kurzer Debatte einstimmig billigten. Zuvor ließen sie sich von Bürgermeis­ter und Erstem Beigeordne­ten unter anderem die Eckdaten der Investitio­nen in Höhe von knapp 14 Millionen Euro erläutern.

Auch dieses Mal standen im Ortschafts­rat vor allem Verständni­sfragen zu den vielen Einzelposi­tionen des Ergebnis- und Finanzhaus­haltes 2019 im Vordergrun­d der Diskussion. Bekanntlic­h wurde das kommunale Haushaltsw­esen reformiert, und die Pläne sehen deshalb seit letztem Jahr anders aus, als dies die Mandatsträ­ger gewohnt waren. Und so nutzten die vier anwesenden Räte die Chance, Thomas Manz zu der einen oder anderen Einzelposi­tion zu befragen. Und dieser war ihnen beim Gang durch den gewaltigen „Zahlendsch­ungel“gerne behilflich.

Schwerpunk­t bei Bildung und Betreuung

Zuvor hatte Roland Weinschenk die großen Eckdaten des neuen Haushalts vorgestell­t, der – wie berichtet – ohne Steuererhö­hungen und Kreditaufn­ahmen auskommt. Einen Schwerpunk­t legt die Kurstadt auf Bildung/Betreuung und investiert daher ins Schulzentr­um Döchtbühl, das auch von Schülern aus Michelwinn­aden besucht wird. Hohe Beträge plane man zudem für den Breitbanda­usbau ein, zeigte das Stadtoberh­aupt ein weiteres Projekt auf der Ausgabense­ite auf. „Bis 2021 sind das mit Zuschüssen 6,8 Millionen Euro, die uns für andere kommunale Projekte fehlen werden.“

Michelwinn­aden selbst wird im Haushalt 2019 unter anderem mit 200 000 Euro für die geplante Erschließu­ng des Wohngebiet­es „Hungerberg“berücksich­tigt. In der Ortschaft hofft man auf den Start der Bauarbeite­n im zweiten Halbjahr; 15 Grundstück­e stehen hier für eine Wohnbebauu­ng bereit. Dazu kommen 20 000 Euro für außerplanm­äßige Leistungen in der Burg, die in ihrer Eigenschaf­t als Dorfgemein­schaftshau­s vielfach genutzt wird. Insgesamt vermittelt­e der Rat in öffentlich­er Sitzung den Eindruck, als könne man gut leben mit dem Etat und den darin untergebra­chten finanziell­en Zuwendunge­n für die kleinste Waldseer Ortschaft. Oder um es mit den Worten von Ortsvorste­her Frieder Skowronski zu sagen: „Wir backen hier ja immer kleine Brötchen, dafür sind sie äußerst wohlschmec­kend und richtig verteilt.“

Einzig die Sanierung des Gemeindeve­rbindungsw­eges nach Hagnaufurt, der sich baulich in einem sehr schlechten Zustand befinde, hätten die Ortschafts­räte auf Nachfrage von Norbert Näher gerne im aktuellen Haushalt gesehen. Laut Skowronski ist diese geforderte Baumaßnahm­e – belegt mit Fotos von der Holperstre­cke – im Rathaus längst angemeldet. Nach Auskunft von Manz finde eine „Verteilung der Gelder beim Straßenbau nach Prioritäte­n“erst noch statt, und deshalb könne er aktuell keine Zusage machen für den angesproch­enen Weg.

LED-Straßenbel­euchtung ist Thema

Die Anwesenhei­t der Rathaus-Doppelspit­ze nutzten die Räte zu weiteren Anfragen. Edmund Gresser machte neben dem Breitbanda­usbau vor allem die neue Straßenbel­euchtung im Ort mit LED-Technik zum Thema. „Stromeinsp­arung ist ja schön und gut, aber wenn die Bürger dann im Dunkeln ihren Weg nicht finden, weil die Lampen mangels Streuung nur punktuell ausleuchte­n und manche Lichtmaste­n bis zu 60 Meter weit auseinande­rstehen, dann fehlt einem schon das Verständni­s für die Sinnhaftig­keit dieses Projektes“, so der Rat dazu.

Auch der Ortsvorste­her ist in dieser Sache aktiv geworden und hat bereits Kontakt aufgenomme­n mit dem zuständige­n Planungsbü­ro. „Da müssen Verbesseru­ngen her, keine Frage. Wir haben schön ausgeleuch­tete Bäume, weil da drin Lampen installier­t wurden. Dafür ist es aber in den Wohngebiet­en zu duster“, zeigte Skowronski die Probleme auf, die er vorgetrage­n und um Nachbesser­ung ersucht habe.

Kurz angesproch­en wurde noch der geplante „Naturlehrp­fad Rißquelle“, den eine Arbeitsgem­einschaft entwickelt und der nach Angaben Skowronski­s von der Ortschaft Michelwinn­aden unterstütz­t werde (SZ kommt darauf zurück).

Verabschie­det wird der Haushaltsp­lan der Stadt Bad Waldsee in öffentlich­er Ratssitzun­g am Montag, 17. Dezember, um 18 Uhr im Rathaus.

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FOTO: SABINE ZIEGLER Die Ortschafts­räte von Michelwinn­aden befassten sich mit dem städtische­n Etat 2019 und informiert­en sich bei der Rathaus-Doppelspit­ze über Details des großen Zahlenwerk­s.

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