Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Trauer um Opernsänge­r Theo Adam

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DRESDEN (dpa) - Die Musikwelt trauert um den Dresdner Opernsänge­r Theo Adam. Der Bassbarito­n, der in Wagner-Partien und Strauss-Rollen Weltgeltun­g erlangte, starb am Donnerstag nach langer Krankheit mit 92 Jahren in einem Pflegeheim seiner Heimatstad­t. Das hatte die Familie am Freitag bestätigt.

„Er war ein brillanter Künstler und ebenso großartige­r Pädagoge, der vieles von seiner Begeisteru­ng für den Gesang an die Studierend­en weitergebe­n konnte“, würdigte ihn die amtierende Rektorin der Dresdner Hochschule für Musik, Rebekka Frömling. Die Bundesrepu­blik verliere einen der wenigen deutschdeu­tschen Weltstars der Opernbühne, erklärte Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU).

Theo Adam wurde am 1. August 1926 in Dresden geboren. 1937 wurde er einer der Sängerknab­en im berühmten Dresdner Kreuzchor, nach dem Krieg studierte er Gesang. 1949 debütierte der Bariton an der Staatsoper Dresden und sang danach regelmäßig auch bei den Bayreuther Festspiele­n. Selbst an berühmten Opernhäuse­rn wie der New Yorker Met wusste Adam zu begeistern. Später inszeniert­e er auch selbst, moderierte im Fernsehen und schrieb Bücher.

An der Wiener Staatsoper, wo Adam mehr als 250-mal auftrat, würdigte Direktor Dominique Meyer den Verstorben­en als einen „der bedeutends­ten Interprete­n des 20. Jahrhunder­ts“. Er sei „ein seiner Heimatstad­t stets verbundene­r kosmopolit­ischer Sängergiga­nt“gewesen. „Theo Adam wird ein Fixstern am Opernhimme­l bleiben.“

Kurz nach seinem 80. Geburtstag hatte der Künstler Abschied von der Bühne genommen – und sich fünf Jahre später auch aus der Öffentlich­keit zurückgezo­gen.

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FOTO: IMAGO Theo Adam

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