Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Sekunden liegen zwischen Sieg und Niederlage
Zum Auftakt der Meisterrunde gewinnen die Islanders gegen Weiden und unterliegen nach 2:1-Führung in Selb
LINDAU (ps) - Zumindest vor heimischer Kulisse haben die EV Lindau Islanders ihren Torhunger vom Ende der Hauptrunde in die am Wochenende begonnene Meisterrunde der Eishockey-Oberliga Süd hinübernehmen können. Der 4:3 (2:0, 1:1, 1:2)Sieg am Freitagabend gegen die Blue Devils Weiden ging unterm Strich zwar knapp aus. Für Chris Stanley zählte am Ende jedoch nur das Ergebnis. „Ich habe vorher zu den Jungs gesagt: Es ist egal, wie wir zu den drei Punkten kommen. Hauptsache, wir haben die drei Punkte“, sagte der EVL-Spielercoach bei der Pressekonferenz im Eisstüble. Das Erfolgserlebnis gegen die Oberpfälzer konnten die Islanders am Sonntag bei ihrem Gastspiel im oberfränkischen Selb nicht fortsetzen. Dort setzte es für die Gäste vom Bodensee eine 2:3Penaltyniederlage.
Der Sieg zum Auftakt der Meisterrunde gegen Weiden war ein prestigeträchtiger – ging man in den beiden vorangegangenen Partien gegen die Blue Devils ohne Punkte vom Eis. Von Beginn an mit dabei: Fredrik Widén, dessen Verpflichtung als Calabrese-Ersatz zur Wochenmitte bekannt gegeben wurde. Er brachte die nötige Ruhe und Übersicht in den Verteidigungsreihen, war bei seinen Distanzschüssen im Powerplay torgefährlich und bereitete den 2:0-Treffer seines schwedischen Kontingentkollegen Lennartsson vor.
Da sich mit Widén jetzt zwei Schweden im Kader der Islanders tummeln, sah sich der EVL-Spielertrainer zu einer Maßnahme gezwungen, die er in humorigen Worten bei der Pressekonferenz zum Besten gab: „Ich musste jetzt eine neue Regel in der Kabine vereinbaren. Wir haben da Polnisch, Tschechisch, Schwedisch, Finnisch – das ist zuviel“, schmunzelte Stanley über das sich aufbauende Kauderwelsch der Spielerkollegen. Nun werde nur noch Deutsch und Englisch gesprochen.
Angesichts der winterlichen Straßenverhältnisse startete der EVLTross am Sonntag schon gegen 10.30 Uhr zum Ausflug quer durchs bayerische Staatsgebiet ins Fichtelgebirge nach Selb. Zweimal (7:3 zu Hause, 4:1 auswärts) konnten sie die Wölfe aus dem Oberfränkischen in der laufenden Saison schon besiegen, die Vorzeichen standen somit nicht schlecht – zumal Ovaska für den EVL die Führung markierte (10.).
Doch Ian David McDonald glich für Selb in Überzahl aus (30.). Nachdem Andreas Farny zum 2:1 einnetzte, fehlten den Lindauern am Ende gerade einmal 27 Sekunden zum zweiten Dreier des Wochenendes. Im Penaltyschießen siegte Selb mit 3:2 – und da Höchstadt ebenfalls gewann, sind es aktuell vier Punkte, die Lindau von Play-off-Platz acht trennt.