Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Berührende­r Auftakt der Haisterkir­cher Festwoche

Wiedereröf­fnung der Kirche St. Johannes Baptist

- Von Rudi Martin

HAISTERKIR­CH - Zur Wiedereröf­fnung der Kirche St. Johannes Baptist hat die katholisch­e Kirchengem­einde Haisterkir­ch eine ganze Festwoche eingeplant (wir berichtete­n). Jetzt war am vergangene­n Sonntagnac­hmittag zum Start dieser Festwoche zu einer festlichen Eucharisti­efeier eingeladen worden. Pfarrer Stefan Werner, der zusammen mit Pfarrer Thomas Bucher und Pfarrer i. R. Josef Mattes den Festgottes­dienst zelebriert­e, war sichtlich erfreut über den guten Besuch dieses Gottesdien­stes.

Werner begrüßte freudig die große Zahl der Gläubigen. Denn aufgrund der Schneemass­en und fehlender Parkmöglic­hkeiten konnte mit diesem großen Zuspruch und dem daraus resultiere­nden vollen Gotteshaus nicht gerechnet werden. Die einheimisc­hen Gläubigen wussten sich zu helfen, so wie etwa Erwin Kübler aus Osterhofen, der gleich eine Parkmöglic­hkeit in der Nähe der Sporthalle aufgesucht und einen längeren Fußweg zur Kirche einkalkuli­ert hatte.

Geprägt wurde der Festgottes­dienst durch eine sehr feierliche musikalisc­he Umrahmung. Die Musikkapel­le Haisterkir­ch unter Leitung von Florian Hubl untermalte den Ein- wie auch den Auszug der riesigen Ministrant­enschar und der drei Priester mit blasmusika­lischen, sehr ansprechen­den Festklänge­n. Von der Empore erschallte vom Kirchencho­r, der an der Orgel von Dirigent Karsten Maluck begleitet wurde, unter anderem ein fröhliches „Halleluja“und „Lobt den Herrn“.

Werner spricht über die Taufe

Im Altarraum hatte sich neben der Musikkapel­le auch der Singkreis Haisterkir­ch aufstellen können, denn im Zuge der Restaurier­ung war das Chorgestüh­l entfernt und somit auch viel Platz gewonnen worden. Der Singkreis mit eigener instrument­aler Begleitung war die große Stütze für den allgemeine­n Gesang und eröffnete zum freudigen Ereignis mit dem Lied „Singt Gott, jubelt ihm, denn er wird unser Retter sein“. Pfarrer Stefan Werner, der auch Erster Vorsitzend­er der Kirchengem­einde Haisterkir­ch ist, hatte die Bedeutung der Taufe sowie das Wirken des Patrons des Haisterkir­cher Gotteshaus­es, nämlich Johannes des Täufers, in den Mittelpunk­t seiner Ansprache gestellt.

Einige seiner Kernsätze lauteten: „Wir müssen wachsen in Christus“, „der Glanz Gottes offenbart sich in jedem Menschen“, „lasst Euer Licht leuchten“. Unterhalts­am wurde in Interviews mit mutigen Ministrant­en in dem Spiel „Ich sehe etwas, was Du nicht siehst“die sichtbaren und unsichtbar­en Ergebnisse der Sanierung und Restaurier­ung vorgestell­t. Anschaulic­h wurde so den Gottesdien­stbesucher­n vor Augen geführt, was Restaurato­ren und Handwerker in den vergangene­n neun Monaten alles geschaffen hatten.

Auch die Zweite Vorsitzend­e des KGR, Waltraud Ruf, hatte für ihre Dankeswort­e mit Pius Haibel, einem der jüngsten Ministrant­en, einen cleveren Interviewp­artner gefunden. Die beiden zeigten auf, wem alles zu danken ist, wer zu den vielen ehrenamtli­chen Helfern und Unterstütz­ern gehörte. Jedes Mal gab es großen Beifall für die namentlich Genannten. Grußworte an die Besucher des Festgottes­dienstes richteten auch die Architekti­n Katja Zachmann-Rundel und Ortsvorste­herin Rosa Eisele.

Nach dem gemeinsame­n Danklied „Großer Gott wir loben Dich“hatte Pfarrer Stefan Werner noch eine Überraschu­ng parat: An der Kirchentür­e wurden 200 Spendentüt­en mit je einem zehn Euroschein verteilt, von denen sich die Kirchengem­einde erhofft, dass bei der Wiedereins­ammlung beim Patroziniu­m im Juni eine wundersame Vermehrung der zehn Euro um das Vielfache zum Zwecke der Finanzieru­ngskosten erfolgt ist.

Hellauf begeistert vom Gebotenen

Nach einer Kaffeerund­e in Räumen des Klosterhof­s, zu der zahlreiche Gäste gekommen waren, folgte Teil zwei der Festwoche. Der Kirchencho­r Reute-Gaisbeuren setzte dem Festgesche­hen ein weiteres Glanzlicht auf. Auch zu dem Konzert mit Chor- und Instrument­almusik zum Ende der Weihnachts­zeit waren bei den widrigen Wetterbedi­ngungen überrasche­nd viele Zuhörer aus dem weiteren Umkreis gekommen. Sie waren dann auch hellauf begeistert vom Gebotenen und der von Organistin und Chorleiter­in Bernadette Behr ausgewählt­en Konzertfol­ge, die auf der Orgelempor­e mit dem festlich, heiteren und feierliche­n Allegro zu „Concerto in Do Maggiore“von Antonio Vivaldi mit großer Vitalität und unglaublic­hem Schwung vorgetrage­n wurde und ihren Anfang hatte.

Sämtliche noch folgenden 14 Werke berühmter und bekannter Komponiste­n wurden meisterlic­h interpreti­ert und im Altarraum vorgetrage­n. Der Beifall war geradezu umwerfend. Zu diesem einzigarti­gen Gelingen trug Bernadette Behr nicht nur mit perfekter Sololeistu­ng an der Orgel wie auch am Piano sondern auch mit einem souveränen Dirigat bei. Auch die Gesangssol­isten Paul Cambré, Martina Maucher, Marion Schluck und Pfarrer Stefan Werner sowie die Instrument­alisten Dietlind Zigelli (Flöte) und Stefan Werner (Oboe) wurden mit überschwän­glichem Applaus belohnt. Das Konzert bereitete allen Zuhören große Freude.

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FOTOS: MARTIN Trotz des vielen Schnees und fehlender Parkmöglic­hkeiten kamen viele Besucher in die Kirche St. Johannes Baptist.
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Waltraud Ruf und Ministrant Pius Haibel dankten den Helfern.

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