Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Essstörungen nehmen deutlich zu
Im Jahr 2017 waren im Kreis Ravensburg 300 Menschen in ärztlicher Behandlung
RAVENSBURG (sz) - Essstörungen gibt es viele: Von Magersucht, auch Anorexia nervosa genannt, der EssBrechsucht, also die Bulimia nervosa und die Esssucht, das sogenannte Binge-Eating. Auch Mischformen tauchen immer öfters auf. Das schreibt die AOK Bodensee Oberschwaben in einer Mitteilung. Bei allen Formen von Essstörungen handelt es sich um Verhaltensstörungen rund um das Essen mit oft schweren Folgen für die körperliche und psychische Gesundheit.
Wie die Krankenkasse weiter mitteilt, waren im Jahr 2017 insgesamt 698 Menschen wegen Essstörungen in ärztlicher Behandlung. Davon 300 im Landkreis Ravensburg, 194 im Landkreis Sigmaringen und 204 im Bodenseekreis. Im Jahr 2013 waren es noch 511 betroffene AOK-Versicherte (Landkreis Ravensburg: 226, Landkreis Sigmaringen: 121, Bodenseekreis: 164). Die AOK-Auswertung zeigt: In Bodensee-Oberschwaben nehmen die Behandlungen wegen Essstörungen deutlich zu. „Es konnten nur Versicherte ermittelt werden, die sich tatsächlich in ärztlicher Behandlung befanden, die Dunkelziffer ist vermutlich sogar noch höher“, betont Roland Beierl, Geschäftsführer der AOK Bodensee-Oberschwaben in der Pressemitteilung.
Seit 2013 haben Essstörungen im Allgemeinen jährlich um durchschnittlich 9,4 Prozent zugenommen, heißt es weiter. Hinsichtlich der Altersverteilung konzentriert sich die Essstörung auf eine Altersspanne von 15 bis 39 Jahren, während die „Magersucht“zum Beispiel vor allem in den Altersgruppen 15 bis 24 Jahren auftritt und dann über die verbleibenden Altersgruppen kontinuierlich sinkt.