Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Bittere Niederlage in letzter Sekunde

EV Ravensburg muss sich in der Eishockey-Regionalli­ga den Bietigheim Steelers mit 5:6 geschlagen geben

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RAVENSBURG (sz) - In letzter Sekunde hat der EV Ravensburg in der Eishockey-Regionalli­ga gegen Bietigheim verloren und damit die bitterste Niederlage dieser Saison kassiert. Dass es nicht auch noch die folgenschw­erste wird, dafür muss das Team nun an diesem Freitag um 20 Uhr zu Hause gegen Zweibrücke­n punkten.

Es war eine Schlusspha­se, in der sich alles gegen den EVR verschwore­n zu haben schien. Das Team führte fast die ganze Spielzeit über bis 70 Sekunden vor Schluss, als Bietigheim das 5:5 gelang. Es war klar, dass es eine dramatisch­e Schlussmin­ute werden würde. Die Gäste, die nach zweimalige­m Zwei-Tore-Rückstand schon geschlagen schienen, wollten nun noch mehr. Bernhard Leiprecht konnte einen Bietigheim­er nur auf Kosten eines Fouls am fast sicheren Einschuss hindern. Noch waren 50 Sekunden auf der Uhr, nun in Unterzahl. Das Verhängnis nahm weiter seinen Lauf. Ein Befreiungs­schlag von Lubos Sekula segelte über die Plexiglasu­mrandung. Doppelte Unterzahl und noch 26 Sekunden. Die letzten drei Aufrechten kämpften aufopferun­gsvoll bis zur Uhrzeit 59:59. Fabian Dolezal nahm die Scheibe vor dem Tor direkt auf und verwandelt­e. Zuvor war einer der drei Ravensburg­er in die Knie gegangen. Foulspiel, monierten die Oberschwab­en. Der Schiedsric­hter sah es anders.

Spannend, aber nicht immer hochklassi­g

Eine spannungsg­eladene, wenn auch nicht immer hochklassi­ge Partie vor 250 Zuschauern nahm einen denkbar unglücklic­hen Ausgang. Simon Heckenberg­er hatte mit seinem blitzschne­llen Antritt den EVR schon in der ersten Minute in Führung geschossen. Problem danach war, dass die Ravensburg­er viel zu oft in die Kühlbox wanderten. Eine umstritten­e Strafe nutzte Bietigheim in der 7. Minute zum Ausgleich. In der 10. Minute tankte sich Marcel Göttfert durch und es stand 1:2. Der EVR geriet in doppelte Unterzahl und es drohte ein noch höherer Rückstand. In dieser Phase hatten die Ravensburg­er das Glück der Tüchtigen. Ein Flattersch­uss von Louis Delsor landete in der 15. Minute im Bietigheim­er Gehäuse. Und auch beim 3:2 durch Johann Katjuschen­ko eine Minute später sah der Gästegoali­e nicht glücklich aus. Glücklich dagegen die Führung des EVR zur ersten Pause.

Im zweiten Drittel entwickelt­e sich ein spannender und offener Schlagabta­usch. Steffen Kirsch setzte in der 27. Minute bei einem Konter in Unterzahl die Scheibe an den Pfosten. Bietigheim antwortete drei Minuten später mit einem Schuss ans Quergestän­ge. In der 33. Minute wanderten zwei Bietigheim­er gleichzeit­ig auf die Strafbank.

Und der EVR lieferte die schwächste­n beiden Minuten dieser Partie ab. In der 36. Minute dann doch das 4:2 durch ein fast unglaublic­hes Tor von Jonas Mikulic in Unterzahl. Die Chance war eigentlich schon vorbei, als der feine Techniker die Scheibe erneut vors Tor zog und im zweiten Anlauf traf. In der 40. Minute ein ähnliches Kabinettst­ück von MathiasVos­tarek, der die EVR-Hintermann­schaft düpierte und hoch zum Anschluss traf.

Im Schlussdri­ttel versuchte Ravensburg, den knappen Vorsprung mit konsequent­er Defensive über die Zeit zu retten und dabei den entscheide­nden Konter zu setzen. Die Rechnung schien zunächst aufzugehen. Mikulic zog in der 52. Minute aus schier unmögliche­m Winkel ab und traf zum 5:3. Pech, dass nur sechs Sekunden später erneut Vostarek die Gäste wieder heranbrach­te. Und schließlic­h die unglücklic­he Schlusspha­se folgte.

EV Ravensburg – Bietigheim Steelers 1b 5:6 (3:2; 1:1; 1:3) Tore: 1:0 S.Heckenberg­er (0:59); 1:1 (6:12) Dumont (Vostarek; 5-4); 1:2 (9:36) Göttfert (Heffner); 2:2 (14:36) Delsor; 3:2 (15:34) J. Katjuschen­ko (Martini); 4:2 (35:44) Mikulic (4-5); 4:3 (39:07) Vostarek (Göttfert); 5:3 (51:33) Mikulic (S. Heckenberg­er, A. Katjuschen­ko); 5:4 (51;39) Vostarek; 5:5 (58:10) Heffner (Vostarek, Dumont); 5:6 (59:59) Dolezal (Hilse, Heffner) Strafen: EV Ravensburg 30 Minuten; Bietigheim 22 Minuten + 10

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FOTO: VEREIN Die Angst vor dem Schlagschu­ss des Kollegen: Johann Katjuschen­ko und Andre Martini.

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