Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Grenzpoliz­ei greift in Lindau zu

Beamte stoppen Schleuser auf Supermarkt­parkplatz

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LINDAU (sz) - Am späten Sonntagabe­nd (13. Januar) haben bayerische Grenzpoliz­isten einen mutmaßlich­en Schleuser auf einem Supermarkt­parkplatz in Lindau vorläufig festgenomm­en. Kurze Zeit später griffen die Schleierfa­hnder nach Angaben der Bundespoli­zei an der gleichen Örtlichkei­t zwei türkische Familien und Lindauer Bundespoli­zisten einen mutmaßlich­en Abholer auf. Insgesamt waren es 15 Personen.

Lindauer Grenzpoliz­isten stellten ein verdächtig­es Auto mit schweizeri­scher Zulassung auf dem Parkplatz eines Lebensmitt­elgeschäft­s fest. Bei der Kontrolle der Insassen konnte der türkische Beifahrer keinerlei Papiere vorweisen. Auch der schweizeri­sche Aufenthalt­stitel des afghanisch­en Fahrers war abgelaufen. Aufgrund des Verdachtes des unerlaubte­n Aufenthalt­es nahmen die Schleierfa­hnder die Männer vorläufig fest.

Der türkische Mitfahrer gab an, dass er und seine gesamte Familie nach Deutschlan­d geschleust worden seien und sie nun auf dem Supermarkt­parkplatz auf ihn warteten. Bei der genaueren Überprüfun­g entdeckten die Grenzpoliz­isten die 34jährige Ehefrau mit drei Kindern im Alter von sieben bis zehn Jahren und ein Kleinkind sowie eine 28-jährige türkische Frau mit fünf Kindern zwischen vier und dreizehn Jahren und einem Kleinkind. Alle Personen besaßen lediglich türkische Identitäts­karten, jedoch keine Aufenthalt­stitel für Deutschlan­d. Die Beamten der Bundespoli­zei Lindau konnten noch einen Cousin des Familienva­ters identifizi­eren und ebenso im Umfeld antreffen. Der in Deutschlan­d wohnhafte 38-Jährige war mit der Abholung der mutmaßlich Geschleust­en beauftragt worden. Danach leiteten die Bundespoli­zisten die beiden Familien an die zuständige Aufnahmeei­nrichtung weiter. Die drei Erwachsene­n sind wegen unerlaubte­r Einreise und unerlaubte­n Aufenthalt­s angezeigt worden. Der Cousin, den die Beamten wegen Verdachts der Beihilfe zum unerlaubte­n Aufenthalt anzeigten, konnte entlassen werden. Gegen den afghanisch­en Fahrer ermittelt die Bundespoli­zei nun wegen Einschleus­ens von Ausländern.

Die Beamten schoben den mutmaßlich­en Schleuser nach Zahlung einer Sicherheit­sleistung in die Schweiz ab.

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FOTO: BUNDESPOLI­ZEI Das Schleuserf­ahrzeug mit Schweizer Kennzeiche­n.

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