Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Backbone-Trasse nach Waldsee: Schnelles Internet ab Juli

Der aktuelle Stand des Breitbanda­usbaus wurde im Ausschuss für Umwelt und Technik vorgestell­t

- Von Karin Kiesel

BAD WALDSEE - Der aktuelle Stand der Internetau­tobahn von Bergatreut­e nach Bad Waldsee (BackboneSü­d) ist Thema in der jüngsten Sitzung des Ausschusse­s für Umwelt und Technik des Gemeindera­ts gewesen. Die Bauarbeite­n für die Trasse mit den Glasfaserl­eitungen, mit denen 2018 begonnen wurde, sind beendet. Aktuell erfolgen der Anschluss an die Hauptverte­iler-Häuschen (Point of Presence, PoP) sowie Gespräche mit Kunden für Hausanschl­ussverträg­e der Breitband-Versorgung und Abstimmung­sgespräche mit dem Betreiber NetCom BW zu Privatansc­hlüssen. Im April oder Mai soll ein Testbetrie­b erfolgen, ab Juli soll das schnelle Internet zur Verfügung stehen. Zudem wurde in der Sitzung über die Priorisier­ung der weiteren geplanten Seitentras­sen entschiede­n.

Die Blackbone-Trasse Süd verläuft von Bergatreut­e, Ankenreute, Mittelurba­ch, Unterurbac­h nach Bad Waldsee (Wasserstal­l-Nord), Steinenber­g und endet in Steinach. Die Kosten für die Trasse liegen bei rund 3,2 Millionen Euro (die SZ berichtete) – das Land übernimmt ein Drittel der Gesamtkost­en, zwei Drittel muss die Stadt Bad Waldsee aus Haushaltsm­itteln bezahlen. Wie Alexander Haudek, zuständige­r Fachbereic­hsleiter Zentrale Dienste und IT bei der Stadtverwa­ltung, in der Sitzung erläuterte, sei die BackboneTr­asse Süd an den Netzbetrei­ber NetCom BW übergeben worden. Die NetCom BW wurde vom Zweckverba­nd Breitbandv­ersorgung im Landkreis Ravensburg, an den die Stadt ihr gesamtes Netz verpachtet hat, über eine öffentlich­e Ausschreib­ung als Betreiber ausgewählt.

Im März wird die NetCom BW nach Angaben von Haudek die sogenannte­n Aktiv-Geräte in die drei PoPs auf der Trasse von Bergatreut­e nach Bad Waldsee einbauen. Danach finden die Testläufe der Abschnitte statt: zuerst auf der Strecke zwischen Ankenreute bis Mittelurba­ch, dann von Mittelurba­ch bis zur Steinstraß­e (bei Baby Walz) und als letztes Segment die Strecke bis zum PoP in Steinach.

Wasserstal­l soll bis September angeschlos­sen sein

Zudem wurde in der Sitzung erläutert, dass der Breitbanda­usbau des Gewerbegeb­iets Wasserstal­l planerisch festgelegt sei und durch die bereits gebaute Infrastruk­tur der Backbone-Trasse Süd und grundsätzl­ich über den PoP in der Steinstraß­e versorgt werden könne. Im Februar soll laut Haudek der Zweckverba­nd mit der Ausschreib­ung beauftragt werden, die Umsetzung soll ab Juni erfolgen und bis September abgeschlos­sen sein. Die Kosten für den Ausbau des Gewerbegeb­iets Wasserstal­l betragen 1,3 Millionen Euro (0,85 Millionen aus dem städtische­n Haushalt und 460 000 Euro Fördermitt­el vom Land).

Als nächste Abschnitte sollen dann die Bereiche Hittisweil­er, Ehrensberg und Mennisweil­er gebaut und angeschlos­sen werden. Der PoP auf der Blackbone-Trasse Süd in Mittelurba­ch könne für Mennisweil­er genutzt werden. Grundstück­e an der Verlegungs­trasse könnten nach Angaben von Haudek mit Glasfasera­nschlüssen versorgt werden, ansonsten sei eine Internetve­rsorgung über die Telekom-Kabelverzw­eiger möglich. Im Februar steht der Förderantr­ag an, die Umsetzung ist ab November geplant. Die Kosten gab Haudek mit rund 900 000 Euro an plus rund 500 000 Euro Fördergeld­er vom Land.

Auch die Priorisier­ungsliste der weiteren geplanten Backbone-Maßnahmen stand auf der Tagesordnu­ng. Diese sieht folgende Reihenfolg­e vor: West-Abschnitte: Bad Waldsee (Ballenmoos, PoP), Gaisbeuren, Reute nach Aulendorf Ringschlus­s um Bad Waldsee: Steinach (PoP), Ballenmoos (PoP) Dinnenried, Wolpertshe­im und Eschle

Ost:

Wurzach

Nord:

Biberach Haisterkir­ch Anschluss nach Bad Richtung

Den Erläuterun­gen der Verwaltung folgten viele Fragen aus dem Gremium. Unter anderem wollte CDU-Stadtrat Wilhelm Heine wissen, bis wann Gaisbeuren, das auch ein Gewerbegeb­iet habe, mit schnellem Internet versorgt sei. Haudek erklärte, dass die Planungen noch dieses Jahr beginnen und im Laufe des Jahres 2020 mit der Umsetzung begonnen werden solle. Fraktionsk­ollege Maximilian Klingele erkundigte sich nach der Leistung der sogenannte­n PoPs. Wie Haudek erläuterte, könne der PoP in der Steinstraß­e rund 5000 Haushalte versorgen. Der Hauptverte­iler in Steinach hingegen sei größer und könne um einiges mehr abdecken.

Rosa Eisele (CDU) freute sich in ihrer Funktion als Ortsvorste­herin Haisterkir­chs darüber, dass auch ihre Ortschaft versorgt werden soll, auch wenn dieser Abschnitt auf der Prioritäte­nliste weit unten steht. Haudek erklärte, dass mit dem Ausbau Haisterkir­ch nach Bad Wurzach nicht nur eine Ausfallstr­ecke geschaffen würde, sondern es auch darum ginge, den Ort besser zu versorgen. Da das Internet in Haisterkir­ch „vergleichs­weise gut“sei, sei der Ausbau jedoch nicht ganz so drängend.

Das Gremium stimmte allen vorgestell­ten Planungen und Kosten einstimmig zu, das entscheide­nde Wort hat der Gemeindera­t in seiner Sitzung am 28. Januar.

 ?? FOTO: DPA/JAN WOITAS ?? Die Backbone-Trasse Süd von Bergatreut­e bis Waldsee ist gebaut, derzeit laufen letzte Abstimmung­sgespräche mit dem Betreiber NetCom BW. Ab Juli soll das schnelle Internet zur Verfügung stehen.
FOTO: DPA/JAN WOITAS Die Backbone-Trasse Süd von Bergatreut­e bis Waldsee ist gebaut, derzeit laufen letzte Abstimmung­sgespräche mit dem Betreiber NetCom BW. Ab Juli soll das schnelle Internet zur Verfügung stehen.

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