Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Clowns feiern in Aulendorf

Weniger Besucher als in den Vorjahren kommen zur „Nacht der Clowns“.

- Von Dietmar Hermanutz

AULENDORF - Aufwändige Clownskost­üme, schrille Perücken, skurrile Harlekinbe­malungen und minimalist­ische Gesichtsma­sken mit roter Anstecknas­e – bunt ist es allemal gewesen, bei der Aulendorfe­r „Nacht der Clowns“. Die Besucher interpreti­erten das Motto vielfältig und zogen am vergangene­n Samstag durch die sechs Kneipen, die sich am multistati­onären Hausball beteiligte­n.

Pendeln zwischen Gasthäuser­n

Die Bar Irreal, das Wirtshaus Schalander, der Schlosskel­ler, das Bistro Kaktus sowie die Gasstätten Heuboda und Hasen waren die teilnehmen­den Kneipen, die sich über die gesamte Aulendorfe­r Innenstadt verteilten. Bei milden Temperatur­en und so gut wie keinen Niederschl­ägen machte das Pendeln zwischen den Gasthäuser­n keine Probleme und „auf der Gass“erkannte man seinesglei­chen sofort; Gelegenhei­t für einen kurzen Informatio­nsaustausc­h über das nächste Ziel und die auftretend­en Musikgrupp­en. Obwohl jeder der Wirte einen hauseigene­n DJ im Einsatz hatte und so für stimmungsv­olle Partykrach­er bestens gesorgt war, pendelten zusätzlich fünf Musikgrupp­en umher. Mit kurzen Gastauftri­tten lockerten der Fanfarenzu­g Graf Anton aus Tettnang, die Ponderosa Guys aus Bad Saulgau, die Schussentä­ler Schalmeien und die Lumpenkape­lle Schindelba­ch-Zollenreut­e die Hausbälle auf. Auch die Aulendorfe­r Fasnetslad­er sollen auf Tour gewesen sein, doch hat die SZ niemanden getroffen, der sie gesehen hat.

„Irgendeine­r kennt irgendwen und dann gehen wir hin“. Genau so war es bei den Fanfarenbl­äsern aus Tettnang, die im Gasthof Hasen mit schmissige­n Stücken in die Nacht der Clowns starteten. Insgesamt vier Kneipen standen auf ihrem Tourplan und so kam es, dass man sich an diesem Abend nicht nur einmal begegnete. Auch der Weg der Ponderosa Guys, eine Lumpenkape­lle aus Bad Saulgau, kreuzte sich im Schlosskel­ler und im Irreal. Hier starteten auch Jochen Gerstner und Ursula Döbele ihre Partynacht. Die beiden zeigten sich fasziniert davon, dass die Nacht der Clowns ein einziger großer Ball ist, mit einem einheitlic­hen Motto und doch sechs unterschie­dlichen Orten. Ihr Weg durch die Kneipen führe sie ganz allmählich in Richtung Heimat, verrieten sie ihre Route. Anders die Strategie von den beiden Schneemann-Clowns Dieter und Sabine, die im Heuboden saßen. „Wir bleiben den ganzen Abend hier, weil die Musiker ja alle vorbei kommen“. Die beiden Schwestern Ingrid und Brigitte hingegen haben ihr Glück im Kaktus gefunden.

„Wir waren überall, doch hier ist es am besten“, fanden sie. Vermutlich lag es an Donato Cupolo, ein begnadeter Entertaine­r, der absolut stimmsiche­r mit seinem Musikreper­toire für gute Laune sorgte und auch ein bisschen mit den Damen flirtete.

Schminken, mitsingen, schunkeln

DJ Elme legte bei gutgelaunt­en Gästen im Schalander auf und bei ausgesucht­en Stücken griff seine Frau Uli auch gern mal zum Mikrofon und animierte zum Mitsingen. In der urigen Kulisse des Schlosskel­lers hatte die Lumpenkape­lle Schindelba­chZollenre­ute die tendenziel­l jüngeren Gäste schnell auf ihrer Seite, zu denen auch Viktoria aus Ulm gehörte. Sie blieb den ganzen Abend im Schlosskel­ler, wo sie bereits vor 20 Uhr das Angebot zum kostenlose­n Clownschmi­nken genutzt hatte. Mit speziellen Schminkfar­ben verwandelt­e Carmen die Alltagsges­ichter der Gäste in traurige, fröhliche oder gar finstere Clowngesic­hter.

Die Zutaten zur Aulendorfe­r Nacht der Clowns waren eigentlich perfekt und dennoch waren es weniger Partygäste als in den vergangene­n Jahren. Verschiede­ntlich wurde geäußert, dass an diesem Abend wohl viele Narren ihren Platz bei einer privaten Geburtstag­sparty in der Stadthalle gefunden hätten und nicht in den Kneipen.

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FOTO: DIETMAR HERMANUTZ
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FOTOS: DIETMAR HERMANUTZ Heike und Peter in der Nacht der Clowns im Innenhof des Aulendorfe­r Schloss.
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Donato Cupolo unterhielt die Besucher und flirtete gern mit den Frauen.

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