Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Clowns feiern in Aulendorf
Weniger Besucher als in den Vorjahren kommen zur „Nacht der Clowns“.
AULENDORF - Aufwändige Clownskostüme, schrille Perücken, skurrile Harlekinbemalungen und minimalistische Gesichtsmasken mit roter Anstecknase – bunt ist es allemal gewesen, bei der Aulendorfer „Nacht der Clowns“. Die Besucher interpretierten das Motto vielfältig und zogen am vergangenen Samstag durch die sechs Kneipen, die sich am multistationären Hausball beteiligten.
Pendeln zwischen Gasthäusern
Die Bar Irreal, das Wirtshaus Schalander, der Schlosskeller, das Bistro Kaktus sowie die Gasstätten Heuboda und Hasen waren die teilnehmenden Kneipen, die sich über die gesamte Aulendorfer Innenstadt verteilten. Bei milden Temperaturen und so gut wie keinen Niederschlägen machte das Pendeln zwischen den Gasthäusern keine Probleme und „auf der Gass“erkannte man seinesgleichen sofort; Gelegenheit für einen kurzen Informationsaustausch über das nächste Ziel und die auftretenden Musikgruppen. Obwohl jeder der Wirte einen hauseigenen DJ im Einsatz hatte und so für stimmungsvolle Partykracher bestens gesorgt war, pendelten zusätzlich fünf Musikgruppen umher. Mit kurzen Gastauftritten lockerten der Fanfarenzug Graf Anton aus Tettnang, die Ponderosa Guys aus Bad Saulgau, die Schussentäler Schalmeien und die Lumpenkapelle Schindelbach-Zollenreute die Hausbälle auf. Auch die Aulendorfer Fasnetslader sollen auf Tour gewesen sein, doch hat die SZ niemanden getroffen, der sie gesehen hat.
„Irgendeiner kennt irgendwen und dann gehen wir hin“. Genau so war es bei den Fanfarenbläsern aus Tettnang, die im Gasthof Hasen mit schmissigen Stücken in die Nacht der Clowns starteten. Insgesamt vier Kneipen standen auf ihrem Tourplan und so kam es, dass man sich an diesem Abend nicht nur einmal begegnete. Auch der Weg der Ponderosa Guys, eine Lumpenkapelle aus Bad Saulgau, kreuzte sich im Schlosskeller und im Irreal. Hier starteten auch Jochen Gerstner und Ursula Döbele ihre Partynacht. Die beiden zeigten sich fasziniert davon, dass die Nacht der Clowns ein einziger großer Ball ist, mit einem einheitlichen Motto und doch sechs unterschiedlichen Orten. Ihr Weg durch die Kneipen führe sie ganz allmählich in Richtung Heimat, verrieten sie ihre Route. Anders die Strategie von den beiden Schneemann-Clowns Dieter und Sabine, die im Heuboden saßen. „Wir bleiben den ganzen Abend hier, weil die Musiker ja alle vorbei kommen“. Die beiden Schwestern Ingrid und Brigitte hingegen haben ihr Glück im Kaktus gefunden.
„Wir waren überall, doch hier ist es am besten“, fanden sie. Vermutlich lag es an Donato Cupolo, ein begnadeter Entertainer, der absolut stimmsicher mit seinem Musikrepertoire für gute Laune sorgte und auch ein bisschen mit den Damen flirtete.
Schminken, mitsingen, schunkeln
DJ Elme legte bei gutgelaunten Gästen im Schalander auf und bei ausgesuchten Stücken griff seine Frau Uli auch gern mal zum Mikrofon und animierte zum Mitsingen. In der urigen Kulisse des Schlosskellers hatte die Lumpenkapelle SchindelbachZollenreute die tendenziell jüngeren Gäste schnell auf ihrer Seite, zu denen auch Viktoria aus Ulm gehörte. Sie blieb den ganzen Abend im Schlosskeller, wo sie bereits vor 20 Uhr das Angebot zum kostenlosen Clownschminken genutzt hatte. Mit speziellen Schminkfarben verwandelte Carmen die Alltagsgesichter der Gäste in traurige, fröhliche oder gar finstere Clowngesichter.
Die Zutaten zur Aulendorfer Nacht der Clowns waren eigentlich perfekt und dennoch waren es weniger Partygäste als in den vergangenen Jahren. Verschiedentlich wurde geäußert, dass an diesem Abend wohl viele Narren ihren Platz bei einer privaten Geburtstagsparty in der Stadthalle gefunden hätten und nicht in den Kneipen.