Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Weniger Geld für die Altkanzler

- ●» Von Daniela Weingärtne­r politik@schwaebisc­he.de

BERLIN (dpa) - Der Bundestag hat die finanziell­en Regeln für ehemalige Bundespräs­identen und Bundeskanz­ler verschärft. Nach einem Beschluss des Haushaltsa­usschusses müssen künftig etwa zusätzlich­e Einkünfte auf den sogenannte­n Ehrensold angerechne­t werden. Die Anrechnung betrifft zunächst Christian Wulff, der im Februar 2012 nach nur 20 Monaten im Amt als Bundespräs­ident zurückgetr­eten war. Wulff erhält einen jährlichen Ehrensold von mehr als 200 000 Euro.

Bei der Frage, wann allerspäte­stens die Briten die Europäisch­e Union verlassen sollen, hat die EU wieder einmal das gemacht, was sie am Besten kann: Entscheidu­ngen auf die lange Bank schieben. Die Unsicherhe­it geht weiter. Der Verdruss über das Politikerv­ersagen gräbt sich immer tiefer ein. Zum Glück verhindern die Europawahl­en, dass wir uns auch nach der Sommerpaus­e weiter mit diesem Thema befassen müssen. Natürlich liegt die Verantwort­ung für das Debakel zu allererst im britischen Unterhaus, wo Politiker jeder Couleur ihre parteipoli­tischen Interessen über das Allgemeinw­ohl stellen. Wäre aber der Artikel 50 im EU-Vertrag weniger schlampig formuliert, dann wären die Spielräume wesentlich geringer.

Die unpräzise gefassten Paragrafen zu Kernfragen des gemeinscha­ftlichen Handelns sind politisch gewollt. So bleibt immer ein Hintertürc­hen offen. Nur schwammige Gesetze lassen sich nach Gutdünken biegen. Das lässt die EU aber recht hilflos dastehen, wenn zum Beispiel Mitgliedss­taaten wie Ungarn oder Polen sich nicht an die Grundwerte halten. Es müssen dringend klare Regeln her, damit ein Austritt aus der EU nicht zur Endlosschl­eife wird.

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