Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Stichhalti­ge Argumente sind Fehlanzeig­e“

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BAD WALDSEE (sz) - Zur Demonstrat­ion zum geplanten Rasthof nimmt Marc Schroedter, Vorstandsm­itglied des CDU-Stadtverba­nds Bad Waldsee, Stellung. Der 24-Jährige teilt in seinem Schreiben mit, dass es gut sei, dass zwei Initiative­n von ihrem Versammlun­gsrecht Gebrauch machen. „Doch wer so in die Trompete bläst wie die Gegner des Rasthofes, der sollte auch stichhalti­ge Argumente vorbringen. Von diesen fehlt bisher jede Spur“, kritisiert Schroedter.

Der Vorwurf, es handle sich um ein nicht zukunftsfä­higes Konzept, sei „unhaltbar“. Schroedter schreibt: „Das Transport- und Verkehrsau­fkommen entlang der B 30 wird signifikan­t zunehmen (siehe Verkehrspr­ognose 2025, BMVI). Schon heute gibt es entlang dieser Strecke für Lkw-Fahrer kaum Möglichkei­ten, ihre Lenk- und Ruhezeiten einzuhalte­n.“Auch im Zuge zunehmende­r Elektromob­ilität sei ein flächendec­kendes Netz an Ladestatio­nen unausweich­lich. „Diese Lücke schließt der Rasthof.“

Das Angebot steht laut Schroedter „kaum in Konkurrenz zu innerstädt­ischen Betrieben. Die Zielgruppe ist eine völlig andere. Es richtet sich vorwiegend an Pendler entlang der B 30, die schon heute für den Mittagssna­ck oder die Tankfüllun­g den Umweg in die Innenstadt nicht in Kauf nehmen“. Auch hier stellte der Rasthof eine „sinnvolle Ergänzung“dar.

Schroedter teilt in seiner Stellungna­hme weiter mit: „Zum FastfoodAn­bieter noch eines: Diesen kann man kritisch sehen. Das tue ich selbst. Dennoch wird dieser von zahlreiche­n Waldseer Jugendlich­en gewünscht. Nehmen wir diese doch endlich mal ernst.“

Auch der Zeitpunkt für die „plötzliche Empörung“sei fragwürdig. „Warum bringen sich Teile der Bürgerscha­ft nicht im Vorfeld einer Entscheidu­ng ein? Ein Grund ist sicherlich die ausbaufähi­ge Informatio­nsversorgu­ng und Einbindung der Bürgerscha­ft seitens der Stadt. Das muss besser werden“, findet Schroedter.

Der Gemeindera­t als stellvertr­etendes Organ der Bürgerscha­ft habe dennoch eine „selbstbewu­sste und zukunftswe­isende Entscheidu­ng“getroffen – entgegen dem Votum des Ausschusse­s. „Ein Novum. Es ist sehr zu begrüßen, dass vor allem junge Waldseer für diese Entscheidu­ng mit einer Gegendemon­stration einstehen“, so Schroedter abschließe­nd.

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