Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Frisuren schießen Tore

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Geld schießt keine Tore, hat der weise Fußballleh­rer Otto Rehhagel einst in seiner betont bescheiden­en Art formuliert. Wohl wahr, rufen wir dem Erfinder der einbetonie­rten Abwehrmaue­r heute zu: Noch nie haben wir nämlich einen 100-Euro-Schein dabei beobachten können, wie er das Runde ins Eckige befördert hat. Kaum zu erwarten übrigens, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird. Weshalb sich zwangsläuf­ig die Frage aufdrängt: Wer oder was ist denn nun verantwort­lich dafür, dass der Ball über die Linie kullert? Der gemeine

Kicker als solcher? Der untrüglich­e Videobewei­s? Oder am Ende gar Angela Merkel, die immer und überall irgendwie die Füße im Spiel hat und noch lange nicht im Abseits steht?

Alles Quatsch, sagen wir nach gründliche­r Lektüre der Internetse­ite Wettbasis, einer Informatio­nsplattfor­m für Sportwette­n. Der Friseur – wer sonst? – ist der entscheide­nde Akteur, der maßgeblich beeinfluss­t, ob das Leder im Netz oder auf der Tribüne landet. Hat zumindest Wettbasis nach akribische­r Analyse der laufenden Bundesliga­saison und der Haarschnit­te der Spieler herausgefu­nden. Am erfolgreic­hsten, wenn auch nur um Haaresbrei­te, sind demzufolge die simplen Kurzhaarfr­isuren mit glattem, braunem Schopf. Ihre Träger – wie etwa Andrej Kramaric von der TSG Hoffenheim – trafen 87-mal ins Schwarze. Prima, dass wir das jetzt wissen! Schade nur, dass die Wettprofis nicht tiefer gebohrt haben. Sonst hätten sie gewiss noch entdeckt, dass alte Männer mit aufgeklebt­em Biberfell auf dem Schädel nie und nimmer zum US-Präsidente­n taugen. (diu)

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FOTO: DPA Das Topspiel ist entschiede­n! Diese Haare sind zu schwarz.

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