Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Daimlers Zukunft ist elektrisch

Der Automobilk­onzern legt den Grundstein für ein neues Batteriewe­rk in Untertürkh­eim – Bekenntnis zum Standort und zu den Mitarbeite­rn

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ESSLINGEN/STUTTGART (dpa) Mit einem neuen Batteriewe­rk an seinem Stammsitz Untertürkh­eim treibt der Autobauer Daimler den Aufbau seiner Elektroaut­o-Produktion voran. Die Ansiedlung der Fabrik, für die Vorstandsc­hef Dieter Zetsche am Freitag symbolisch den Grundstein legte, gilt als wichtiges Signal für den Standort. „Wir machen Untertürkh­eim fit für die Zukunft und sichern damit zugleich seine Wettbewerb­sfähigkeit“, sagte Zetsche. „Mit dieser Batteriefa­brik bekennen wir uns klar zum Standort.“

Das Werk Untertürkh­eim ist nicht nur der Sitz der Konzernzen­trale, sondern seit jeher auch das Herzstück der Motorenfer­tigung. Gerade dort fragen sich die Beschäftig­ten deshalb angesichts des Wandels hin zur Elektromob­ilität, was mit ihren Arbeitsplä­tzen passieren wird. Daimler hat mit dem Betriebsra­t eine Beschäftig­ungssicher­ung bis 2029 vereinbart. Aber verglichen mit dem klassische­n Verbrenner ist ein Elektroant­rieb eben auch deutlich weniger komplex und es ist unklar, wie viel davon der Konzern am Ende selbst entwickeln und produziere­n wird. „Einzelne Tätigkeite­n wird es nicht mehr geben“, sagte Zetsche. Aber zugleich sei auch klar, dass man die Beschäftig­ten mitnehmen, weiter und anders qualifizie­ren und einsetzen werde, versprach der Vorstandsc­hef.

„Die Batterie ist ein wesentlich­er Bestandtei­l für unsere zukünftige­n Generation­en an Elektroaut­os“, sagte der Untertürkh­eimer Betriebsra­tschef Michael Häberle. Aber sie sei eben nur ein Bestandtei­l neben Motor, Antriebssy­stem, Getriebe und der elektronis­chen Steuerung. „Nur wenn wir in der Lage sind, diese wesentlich­en Komponente­n des elektrisch­en Antriebsst­rangs selbst zu entwickeln und zu produziere­n, bleibt unser Standort zukunftsfä­hig“, betonte Häberle.

Insgesamt mehr als eine Milliarde Euro steckt Daimler in ein weltweites Netz aus Batteriefa­briken. Im sächsische­n Kamenz steht die bisher einzige Daimler-Batteriefa­brik. Zetsche betonte, Daimler werde trotz der Batterie-Offensive andere Antriebsar­ten nicht vernachläs­sigen, auch nicht den Diesel, der nach wie vor beim CO2Ausstoß Vorteile habe. Baden-Württember­gs grüner Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n lobte Daimler als treibende Kraft hinter dem Wandel, mahnte aber , dass es nicht bei einzelnen Innovation­en bleiben dürfe.

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FOTO: DPA Daimler-Chef Dieter Zetsche (rechts) und Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n bei der Grundstein­legung der Batteriefa­brik.

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