Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Mehr Unfälle mit Fahrradfahrern
Auf deutschen Straßen kämpfen Radler, Autos und Lastwagen um Platz
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen holen viele Menschen ihr Fahrrad aus dem Keller. Manche kaufen ein neues Rad, weil das alte inzwischen zu klein ist. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 4,2 Millionen Fahrräder verkauft. Jedes vierte neue Fahrrad ist ein Elektrorad. Gleichzeitig wird es für so viele Radfahrer auf den Straßen inmitten von Autos und Lastwagen immer gefährlicher. 2018 sind mehr Menschen bei einem Fahrradunfall gestorben als im Jahr davor. Die größten Gefahren für Radfahrer sind: Autos: Die meisten Unfälle zwischen Rad und Auto passieren an Kreuzungen, wenn Radfahrer geradeaus fahren und Autos abbiegen wollen. Lastwagen: Immer wieder werden Radler von Lastwagenfahrern beim Abbiegen übersehen. Deshalb sollen in Zukunft sogenannte Abbiegeassistenten in Lastwagen eingebaut werden. Viele Straßen und Wege sind nicht für Fahrräder geeignet. Manche Radwege sind zu schmal, haben hohe Bordsteinkanten oder werden einfach von Autos zugeparkt. Das kann zu gefährlichen Situationen führen. Elektroräder: Wege: Immer beliebter werden Elektrofahrräder. Besonders ältere Menschen können durch den elektrischen Antrieb schneller fahren, als sie es allein mit ihrer Muskelkraft könnten. Gleichzeitig fällt es ihnen schwerer, das Fahrrad bei hohen Geschwindigkeiten zu kontrollieren. Radfahrer: Leider werden manchmal auch Radfahrer für andere Radler zur Gefahr. Sie überholen rücksichtslos oder lassen zu wenig Abstand. Deshalb empfehlen Experten, Radwege nicht in Gegenrichtung zu nutzen und im Dunkeln das Licht einzuschalten. Auch Helme können schützen. Unfallschwerpunkte: In vielen Städten gibt es Stellen, an denen immer wieder Unfälle passieren. Diese müssten laut Unfallforscher Siegfried Brockmann geändert und sicherer gemacht werden. Manchmal fehle den Städten das Geld dazu.