Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
20 weitere Wohnungen entstehen
Aulendorfer Bauherrenfamilien bauen zwei weitere Mehrfamilienhäuser.
AULENDORF - Der Bauboom in Aulendorf reißt nicht ab. Auch oberhalb der ehemaligen Firma Albrecht ist, einsehbar auch von der Hauptstraße, mit dem Bau zweier Zehnfamilienhäuser begonnen worden. Am Montag fand nun der symbolische Spatenstich statt – reichlich spät, immerhin sind die Bauarbeiter bereits seit vier Wochen zugange, dafür aber schon auf Kies statt im Baumatsch. Damit schließt sich eine weitere Baulücke in Innenstadtnähe.
Bauherren für das Wohnungsbauprojekt in der Talstraße, fußläufig zum Bahnhof, sind zwei Aulendorfer Familien: Anja und Christoph Szokolai sowie Sabine und Martin Reuter. Entstanden sei die Idee vor rund zwei Jahren, die bis dato brach liegende Wiese erstanden sie im vergangenen Jahr. „Wir starten jetzt, weil wir als unerfahrene Bauherren im Bereich Mehrfamilienhäuser doch die ein oder andere Ehrenrunde drehen mussten“, warf Szokolai einen Blick auf die Planungsphase zurück und zeigte sich mit dem Ergebnis und ausgehandelten Kompromissen, wie etwas Flach- statt Satteldach, sehr zufrieden. Für die Umsetzung in die Praxis haben sich die Bauherren als Generalunternehmer das Planungsbüro Hiwo Bauplan aus Bad Schussenried ins Boot geholt. Diese gibt die Baukosten mit rund vier Millionen Euro an.
Insgesamt 20 Wohnungen sollen in den beiden Häusern – drei Vollgeschosse plus Dachgeschoss, jedes mit eigener Tiefgarage – entstehen. Die unterschiedlichen Wohnungszuschnitte werden zwischen 60 und 110 Quadratmetern Größe liegen. Die Bauherren geben Quadratmeterpreise von 3350 bis 3550 Euro an. Das Reuter-Haus soll als erstes, im Mai 2020, fertig werden. Reuters planen, die Wohnungen sowohl zu verkaufen als auch zu vermieten. Szokolai rechnen für das zweite, etwas oberhalb gelegene Haus damit, vor allem zu vermieten. Dieses Gebäude soll im September 2020 fertig gebaut sein.
Dass in Aulendorf derzeit einige Wohnbauprojekte angegangen werden – etwa auch in unmittelbarer Nachbarschaft in der Waldseer Straße nahe des Bahnhofs – hat die Bauherren offenbar nicht abgeschreckt. Sie rechnen mit Zuzug. „Mit der Elektrifizierung der Südbahn wird Aulendorf noch attraktiver“, glaubt Szokolai.
Entwicklung zum attraktiven Wohnstandort
Dass Aulendorf als Wohnstandort wächst, beschäftigt auch den Bürgermeister der Stadt. Matthias Burth war ebenfalls zum Spatenstich anwesend. Er vermutet, dass auch Menschen innerhalb der Stadt um- und die derzeit entstehenden Neubauten umziehen werden. „Dann wird anderswo auch wieder Wohnraum frei.“Nichts desto trotz würden die neuen Wohnungen gebraucht.
Aulendorf hat heute bereits mehr als 10 000 Einwohner, Tendenz steigend. Das birgt Herausforderungen für die Infrastruktur. Derzeit plant die Stadt einen neuen Kindergarten zu bauen und hat auch eine Erweiterung der Grundschule auf der Agenda. In Sachen sozialer Infrastruktur hat das Städtchen in den vergangenen Jahren einen Zahn zugelegt; im ehemaligen Alten- und Pflegeheim ist ein Familien- und Integrationszentrum entstanden, bei der Integration begeht die Stadt mit der Lernwerkstatt einen Pionierweg, aber auch Inklusion spiegelt sich etwa mit den Wohngruppen der Zieglerschen Behindertenhilfe und den Ambulanten Diensten im Stadtgeschehen. Wohl auch deshalb sagt Burth: „Ich glaube, man nimmt jetzt auch von außen wahr, dass Aulendorf ein interessanter Wohnstandort ist und dass sich hier etwas entwickelt.“