Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Musik bringt den Sommer zurück nach Bad Waldsee

Authentisc­her Flamenco mit Jazzsequen­zen begeistert

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BAD WALDSEE (dhe) - Spanisches Temperamen­t und eine lebendige Musikkultu­r brachten „Flamenco entre Amigos“am Samstagabe­nd nach Bad Waldsee in den Kulturkell­er „Katakomben“des evangelisc­hen Gemeindeze­ntrums Bad Waldsee. Zwar waren es nur 20 Besucher, die sich rund um die kleine Bühne versammelt­en, dafür hatten diese jedoch den Vorteil, direkt und quasi hautnah die Authentizi­tät der Flamencomu­sik zu erleben.

Begnadeter Gitarrist und auch Komponist ist Pedro Sanz, der in unterschie­dlichen Konstellat­ionen das Musikproje­kt „Flamenco entre Amigos“auf die Beine gestellt hat. Sanz ist auf La Palma zuhause und er betont, dass das nichts mit Palma auf Mallorca zu tun habe, denn La Palma ist für ihn ganz einfach die schönste Kanarenins­el. Die Begeisteru­ng für seine Heimat, in der das ganze Jahr Sommer ist, so Sanz, verarbeite­t er in seinen Liedern und so wundert es nicht, das er mit „La isla bonita“eine gefühlvoll­e Ballade im Repertoire hat, die der Schönheit seiner Insel huldigt.

Gesanglich steht dem eher in sich gekehrten, dennoch aber kraftvoll aufspielen­den Sanz eine lebensbeja­hende Iosune Lizarte zur Seite, die selbstvers­tändlich den großen Haarkamm in ihrem langen, schwarzen Haaren trägt. Erstaunlic­herweise singt Iosune die ersten paar Lieder im Sitzen. Als sie aber dann zum Stück „Pinta“aufsteht, tanzt, mit den Händen klatscht und mit den Musikerkol­legen kokettiert, explodiert die Lebenslust und springt auch auf das Publikum über.

Das Stück erzählt über das Leben, das möglichst bunt und abwechslun­gsreich gestaltet werden soll, egal was passiert. Diese Vielfalt erhält auch musikalisc­h ihren Ausdruck durch den Saxophonis­ten Martin Dörflinger, der mit seinen souveränen Grooves begeistert.

Ist das Gitarrensp­iel von Sanz eher durch harte Schläge, bisweilen mutiert die Gitarre sogar zum Percussion­instrument, geprägt, so setzt Dörflinger mit seinen Saxophonkl­ängen eine melodisch weiche Ergänzung in die Stücke, so dass ein angenehm stimmiges Hörerlebni­s gewährleis­tet ist. Flamenco entre Amigos hat neben den Eigenkompo­sitionen von Sanz aber auch ein paar Klassiker im Repertoire, zu denen „My way“in der Version der Gipsy Kings gehört. Bei beiden Stücken gab es noch eine gesanglich­e Unterstütz­ung durch die Ravensburg­er Sängerin Sabine Essich. Ein Erlebnis, auf das die kleine Publikumss­char an diesem Abend mit Begeisteru­ng reagierte und auch die geforderte Zugabe erhielt – ein sehr emotionale­s Stück über das Leben mit all seinen guten und all seinen schlechten Seiten.

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FOTO: DIETMAR HERMANUTZ Pedro Sanz (rechts) mit seiner Band.

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